Finanzen

Die Liquiditätsplanung: Engpässe vermeiden und den Überblick behalten

  • Redaktion - 25. Februar 2020

Die Finanzplanung ist eine wichtige Aufgabe der Unternehmensführung. Ein Bestandteil der Finanzplanung ist die Liquiditätsplanung. Hier werden die Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge des Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum gegenübergestellt und in einem Liquiditätsplan festgehalten. Die Einhaltung des Plans garantiert dauerhaft die Zahlungsfähigkeit einer Firma. Daher sollte sich jeder Unternehmer damit beschäftigen, wie ein Liquiditätsplan aufgebaut ist und wie er ihn selbst erstellen kann.

So erstellen Sie einen Liquiditätsplan

Ein Liquiditätsplan ist die Gegenüberstellung von sämtlichen Einnahmen und Ausgaben innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Um die Liquidität Ihres Unternehmens einzuschätzen, können Sie einen Wochenplan, einen Monatsplan oder einen vierteljährlichen Liquiditätsplan erstellen. Auch die tägliche Aktualisierung der Zahlung ist möglich, erfordert aber einen etwas höheren Zeitaufwand.

Am besten eignet sich eine Excel-Vorlage, die Sie bei vielen Anbietern, wie ​Banken​, Finanzratgebern oder Factoringunternehmen, kostenlos online erhalten. Achten Sie auf einen Plan, der mit den wichtigsten weiteren Plänen der Finanzplanung verknüpft ist:

- Umsatzplan
- Erfolgsplan
- Finanzierungsplan
- Investitionsplan
- Lagerplan
- Kostenplan
- Rentabilitätsplan
- Produktionsplan

Sobald Sie in einem der Pläne die Zahlen anpassen, ändern sich die Eingaben in den verknüpften Plänen. So stellen Sie jederzeit sicher, dass Sie bei der Liquiditätsplanung mit aktuellen Zahlen arbeiten.

Liquiditätsplan: Der Aufbau

Die wichtigsten Bestandteile eines Liquiditätsplans sind:

- Geldbestand aus Kasse und Bankguthaben
- Einnahmen aus Umsatz, Krediten, Einlagen, Steuererstattungen, Zinsen und Zuschüssen
- Ausgaben für Einkauf, Investitionen, Personal, Miete und Nebenkosten, Steuern, Telefon und Internet, Versand, Werbung, Fahrzeuge, Kredite und Versicherungen

Sie müssen nur die Zahlen für den ausgesuchten Zeitraum in die ​Excel-Tabelle​ eingeben. Die Berechnung erfolgt automatisch. Sie sehen auf einen Blick, ob Ihre Liquidität ausreicht, um die Rechnungen und sonstigen Kosten fristgemäß zu bezahlen, oder ob Sie für frisches Geld sorgen müssen.

Warum eine gute Liquiditätsplanung wichtig ist

Mangelnde Liquidität führt zur Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens und kann mit der Insolvenz enden. Darum ist es für jeden Unternehmer wichtig, bei finanziellen Schwierigkeiten schnell zu reagieren. Dazu müssen realistische Zahlen vorliegen, die regelmäßig aktualisiert werden. Hierbei hilft der Liquiditätsplan, der bei regelmäßiger Anwendung schnell ausgefüllt ist. Da es sich bei der Liquiditätsplanung um Schätzungen handelt, sollten Sie die Zahlen regelmäßig aktualisieren. So erkennen Sie schnell, ob sich eine Überdeckung abzeichnet und Sie über die Mittel verfügen, um die neue ​Maschine​ zu kaufen oder Rücklagen zu bilden. Sie erkennen aber auch eine Unterdeckung sofort. Das bedeutet, dass die vorhandenen Mittel nicht zur Bezahlung der offenen Rechnungen ausreichen. Dann müssen Sie entweder für neue Zahlungseingänge sorgen oder einen Kredit aufnehmen.

Tipps für eine höhere Liquidität

Der einfachste Ratschlag für eine höhere Liquidität lautet: Einnahmen steigern und Kosten senken. Mit einigen schnellen und wirkungsvollen Maßnahmen erreichen Sie dieses Ziel. So können Sie den Umsatz steigern, indem Sie die Preise senken. Dabei müssen Sie aber darauf achten, weiterhin kostendeckend zu verkaufen und einen Gewinn zu erzielen. Wenn Sie Ihren Kunden stattdessen langfristige Zahlungsziele einräumen, können Sie auch ohne Preissenkung eine Umsatzsteigerung erreichen.

Ein hoher Kostenfaktor sind die Ausgaben für Löhne, Gehälter und Sozialabgaben für Ihre Angestellten. Hier empfiehlt sich das Outsourcing bestimmter Aufgabenbereiche, wie Werbung oder Buchhaltung. Auch Kunden, die ihre Rechnungen gar nicht oder zu spät bezahlen, verursachen hohe Kosten. Daher ist ein gutes Debitorenmanagement wichtig für die Liquiditätsplanung. Wenn Ihnen die Zeit zur Überwachung der offenen Rechnungen fehlt, stellt Full Service Factoring eine gute Lösung dar.

Liquidität steigern mit Factoring

Viele Unternehmen kennen das Problem, dass hohe Umsätze nicht unbedingt zu gut gefüllten Kassen oder Konten führen. Die Kunden zahlen die Rechnung nicht sofort, sondern fragen nach einem Zahlungsziel. Das bedeutet fehlende Liquidität für den Verkäufer. Außerdem müssen Rechnungen mit Zahlungsziel überwacht werden, um bei fehlendem Zahlungseingang sofort eine Mahnung zu verschicken oder Inkassomaßnahmen einzuleiten. Diese Tätigkeiten kosten Zeit, die Ihnen im Verkauf fehlt. Daher stellt Factoring eine gute Lösung zur Steigerung der Liquidität dar.

Factoring ist der Verkauf offener Rechnungen an einen Factor. Sie erhalten schon 1–2 Tage nach dem Verkauf das Geld auf Ihr Geschäftskonto. Wenn es sich um ​offenes Factoring handelt, wird Ihr Kunde über den Forderungsverkauf informiert. Der Käufer überweist den Rechnungsbetrag direkt an das Factoringunternehmen. Sie müssen sich nicht mehr um den rechtzeitigen Zahlungseingang kümmern. Kommt es zu einem Zahlungsverzug, übernimmt der Factor das Mahnwesen. Auch ein Zahlungsausfall wird vom Factor getragen. Sie können
sich auf den zuverlässigen und schnellen Eingang der Zahlung verlassen. Das Geld kann zur Deckung der laufenden Kosten oder, falls der Liquiditätsplan eine Überdeckung aufweist, für Investitionen und Rücklagen genutzt werden.

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