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Behörden melden gescheiterten Putschversuch in Benin

  • AFP - 7. Dezember 2025, 16:42 Uhr
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Der Präsident Benins, Patrice Talon
Bild: AFP

Ein Putschversuch im westafrikanischen Benin ist nach der versuchten Absetzung des Präsidenten durch Militärangehörige niedergeschlagen worden. Rund ein Dutzend Soldaten seien verhaftet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen.

Ein Putschversuch im westafrikanischen Benin ist nach Behördenangaben niedergeschlagen worden. Rund ein Dutzend Soldaten seien verhaftet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Militär- und Sicherheitskreisen. Zuvor hatte eine Gruppe von Militärs am frühen Morgen im Staatsfernsehen die Absetzung von Präsident Patrice Talon verkündet.

Nach Angaben aus Militär- und Sicherheitskreisen wurden 13 Soldaten festgenommen. Aus Kreisen des Präsidialamts erfuhr AFP, bei den rebellierenden Militärs handele es sich "um eine kleine Gruppe von Menschen, die nur Zugang zum Fernsehen haben". Die regulären Streitkräfte seien dabei, die "Kontrolle zurückzugewinnen". Weiter hieß es: "Die Stadt und das Land sind vollkommen sicher. Auch der Präsident und seine Familie sind sicher."

Die Gruppe von Militärangehörigen hatte sich am frühen Sonntagmorgen im Staatsfernsehen Benins selbst als "Militärkomitee für die Neugründung (CMR)" bezeichnet. Dieses sei zusammengekommen und habe beschlossen: "Herr Patrice Talon wird seines Amtes als Präsident der Republik enthoben." 

Die Soldaten, die bei ihrer Ankündigung Sturmgewehre und Baskenmützen trugen, begründeten ihre vermeintliche Machtübernahme mit "fortschreitender Verschlechterung der Sicherheitslage im Norden Benins". 

Innenminister Alassane Seidou bezeichnete die Ankündigung der Soldaten als "Meuterei" mit dem Ziel, "das Land und seine Institutionen zu destabilisieren". Die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Ecowas) verurteilte das Vorgehen der Militärs als "verfassungswidrig". Auch die Afrikanische Union verurteilte den Putschversuch und forderte die Soldaten dazu auf, in ihre Kasernen zurückzukehren. 

Die französische Botschaft in dem westafrikanischen Landes berichtete im Onlinedienst X, dass nahe des Amtssitzes des Staatschefs seien Schüsse zu hören gewesen. Die US-Botschaft in Cotonou riet ihren Staatsangehörigen, den Bereich um den Präsidentenpalast zu meiden und sich "unauffällig" zu verhalten. 

Das spanische Konsulat in Benin forderte seine Staatsangehörigen dazu auf, alle nicht zwingend erforderlichen Reisen zu unterlassen. Weitere Länder, darunter Italien, veröffentlichten Notrufnummern.

Der 67-jährige ehemalige Geschäftsmann Talon wird auch als "Baumwollkönig von Cotonou" bezeichnet. Nach zehn Jahren im Präsidentschaftsamt muss er laut Verfassung im April 2026 die Macht abgeben. Seine Amtszeit war von solidem Wirtschaftswachstum geprägt, jedoch auch von einer Zunahme islamistischer Gewalttaten.

Nach der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich 1960 war die Geschichte des westafrikanischen Landes zunächst von Putschversuchen dominiert. Später galt das Land lange als gut funktionierende Mehrparteien-Demokratie. Seit dem Amtsantritt von Präsident Talon im Jahr 2016 wächst jedoch die Kritik, dieser führe sein Land zunehmend autoritär. Zahlreiche Oppositionsführer wurden inhaftiert oder gingen ins Exil.

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