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Islamistischen Anschlag vorbereitet: Urteile gegen Brüder aus Mannheim rechtskräftig

  • AFP - 6. November 2025, 14:05 Uhr
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Außenansicht des Landgerichts Mannheim
Bild: AFP

Die gegen ein Brüderpaar aus Mannheim wegen Vorbereitung eines islamistischen Anschlags verhängten Urteile sind rechtskräftig. Das teilte ein Sprecher des Landgerichts der baden-württembergischen Stadt mit.

Die gegen ein junges Brüderpaar aus Mannheim wegen der Vorbereitung eines islamistischen Anschlags verhängten Urteile sind rechtskräftig. Innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Frist wurde kein Rechtsmittel eingelegt beziehungsweise darauf verzichtet, wie ein Sprecher des Landgerichts der baden-württembergischen Stadt am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Damit entfällt eine Überprüfung.

Das Mannheimer Gericht hatte die deutsch-libanesischen Geschwister im Alter von 15 und 21 Jahren in der vergangenen Woche wegen Verabredung zum Mord und zum Erwerb einer Kriegswaffe zu Jugendstrafen verurteilt. Der Jüngere erhielt vier Jahre Gefängnis, der Ältere fünfeinhalb Jahre.

Parallel wurde ein mitangeklagter 23-jähriger Helfer zu drei Jahren Haft verurteilt. Er hatte für das Duo ein Sturmgewehr besorgt und wurde unter anderem wegen unerlaubten Erwerbs einer Kriegswaffe schuldig gesprochen. Der gesamte Prozess lief wegen des Alters des jüngere Bruders unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Laut Gericht waren alle Angeklagten geständig, Einzelheiten wurden nicht genannt.

Die in Deutschland geborenen Brüder und ihr Helfer waren im Dezember 2024 festgenommen worden. Laut Anklage hatten die Geschwister sich über Jahre hinweg an islamistische Ideologien angenähert, wobei der "Konsum von Gewalt- und Propagandavideos" ein wesentlicher Treiber war. Diese Selbstradikalisierung gipfelte demnach in der Verabredung zu einem Anschlag.

Über ihren Unterstützer leiteten sie zudem bereits den Kauf eines militärischen Sturmgewehrs samt Munition in die Wege. Die Waffe wurde in der Wohnung des Helfers in Hessen beschlagnahmt. Bei den Brüdern fanden Ermittler darüber hinaus Propagandamaterial der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach früheren Behördenangaben zu keinem Zeitpunkt.

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