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Mehr als 140 Tote durch Taifun "Kalmaegi" auf den Philippinen

  • AFP - 6. November 2025, 11:14 Uhr
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Schäden in der Stadt Liloan
Bild: AFP

Auf den Philippinen ist die Zahl der Toten durch den Taifun 'Kalmaegi' auf mehr als 140 gestiegen. Nach Angaben des Zivilschutzes starben mindestens 114 Menschen. Hinzu kommen noch 28 Todesfälle, die in der Provinz Cebu registriert wurden.

Auf den Philippinen ist die Zahl der Toten durch den Taifun "Kalmaegi" auf mehr als 140 gestiegen. Wie der Zivilschutz am Donnerstag mitteilte, starben mindestens 114 Menschen. Hinzu kommen noch 28 Todesfälle, die in der Provinz Cebu registriert wurden. 127 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge noch vermisst. Während mehr als 500.000 Menschen noch auf die Rückkehr in ihr Zuhause warten, droht schon der nächste Taifun.

Taifun "Kalmaegi" hatte am Dienstag auf den Philippinen gewütet. Er zog mit Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde über das Zentrum des Inselstaats hinweg, teilweise wurden Sturmböen von bis zu 180 Stundenkilometern gemessen.

Auf der Insel Cebu wurden ganze Städte und Dörfer überflutet. Autos, Lastwagen und sogar riesige Schiffscontainer wurden von den schlammigen Fluten mitgerissen. Gouverneurin Pamela Baricuatro sagte in einem Radio-Interview, das Chaos sei "beispiellos".

Allein in Liloan in der Nähe der Provinzhauptstadt Cebu City wurden 35 Leichen geborgen. Auf den Straßen lagen umgekippte Autos, abgerissene Dächer von Häusern und andere schlammige Trümmerteile.

Die Anwohnerin Christine Aton berichtete, ihre Schwester Michelle sei in ihrem überfluteten Haus ertrunken. "Wir haben versucht, ihre Schlafzimmertür mit einem Küchenmesser und einem Brecheisen aufzuhebeln, aber sie bewegte sich nicht", berichtete die 29-Jährige. Sie habe sich schließlich zusammen mit ihrem Vater durch ein Fenster retten können, ihre Schwester aber zurücklassen müssen.

Mit mehr als 140 Toten war "Kalmaegi" der internationalen Katastrophendatenbank EM-DAT zufolge in diesem Jahr weltweit der verheerendste Taifun. Am Donnerstag verhängte Präsident Ferdinand Marcos Jr. den Ausnahmezustand, damit die Regierung Hilfsgelder freigeben und Preisobergrenzen für Lebensmittel festlegen kann.

Am Abend sollte "Kalmaegi" auch Vietnam erreichen, das bereits in den vergangenen Tagen von Rekordregenfällen und Überschwemmungen mit 47 Toten heimgesucht worden war. Bisher wurde Vietnam im Jahr durchschnittlich von zehn Taifunen und anderen Tropenstürmen getroffen - "Kalmaegi" ist schon der 13. in diesem Jahr. Die vietnamesischen Behörden haben angeordnet, tausende Menschen aus Küstenorten zu evakuieren.

Auch die Philippinen bereiten sich schon auf den nächsten Taifun vor: Der Tropensturm "Fung-wong", der am Donnerstag noch mehr als 1500 Kilometer von der Küste entfernt war, steuert auf die philippinische Hauptinsel Luzon zu und könnte dabei massiv an Stärke zunehmen - und am Montag als Supertaifun auf die Küste der Philippinen treffen.

In Vietnam wie auf den Philippinen sind Starkregen und Unwetter in der Regenzeit zwischen Juni und November üblich. Durch den menschengemachten Klimawandel werden extreme Wetterereignisse aber häufiger und heftiger. Tropische Wirbelstürme bilden sich immer näher an den Küsten, nehmen schneller an Stärke zu und bleiben länger über Land.

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