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Nigeria setzt im Anti-Terror-Kampf auf eigene Initiativen

  • dts - 4. November 2025, 11:10 Uhr
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Yusuf Maitama Tuggar am 04.11.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nigeria will im Kampf gegen Terrorismus nicht auf internationale Intervention setzen, sondern bevorzugt die multinationale Unterstützung für bereits bestehende Maßnahmen.

"Was wir schon immer befürwortet haben, ist, dass unsere Partner außerhalb Afrikas sich an organisch entwickelten Rahmenwerken zur Bewältigung dieser Sicherheitsherausforderungen orientieren", sagte der nigerianische Außenminister Yusuf Tuggar am Dienstag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. Was derzeit existiere, sei die multinationale Taskforce, zum Beispiel, was den Boko-Haram-Konflikt betrifft. In dieser Hinsicht und mit weiteren Initiativen seien auch bereits Erfolge innerhalb Afrikas erzielt worden.

"Wenn unsere Partner sich also auf diese Initiativen einlassen, die aus der Region selbst kommen, anstatt das anzuwenden, was sie für die Lösung halten, funktioniert es besser", so Tuggar. "Wir freuen uns, sagen zu können, dass Deutschland mit uns zusammenarbeitet."

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) lobte unterdessen Nigerias Vorgehen gegen Terroristen. "Wir haben ein gemeinsames Interesse, den Terrorismus und radikalen Islamismus, der uns auch in Europa weiterhin bedroht, zu bekämpfen", so der deutsche Minister. Nigeria leiste seit Jahren Enormes bei der Bekämpfung des Terrorismus. "Dadurch werden nicht nur die westafrikanischen Küstenstaaten geschützt, Nigeria leistet einen Beitrag zur globalen Sicherheit." Deshalb wolle man auch in Fragen von Frieden, internationaler Sicherheit und Terrorbekämpfung noch enger zusammenarbeiten, sagte Wadephul.

Das Thema Terrorabwehr in Nigeria hatte zuletzt deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen, nachdem US-Präsident Donald Trump mit einem Militäreinsatz gegen "islamistische Terroristen" im Land gedroht hatte. Trump warf der nigerianischen Regierung in diesem Zusammenhang vor, nicht gegen das "Töten von Christen" zu unternehmen und drohte auch mit der Einstellung jeglicher Hilfen.

In dem mit etwa 230 Millionen Einwohnern mit Abstand bevölkerungsreichsten Land Afrikas kommt es vor allem in den nordöstlichen Landesteilen fortlaufend zu terroristischen Gewaltakten, wie Angriffen und Sprengstoffanschlägen von militanten Gruppen auf die Zivilgesellschaft, Sicherheitskräfte, Märkte, Schulen, auf Kirchen, aber auch auf Moscheen. Deutschland unterstützt das Land bei der Ausbildung und Ausstattung von Sicherheitskräften im Kampf gegen Terrorismus.

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