Brennpunkte

Femizide: Justizministerin Hubig plant keine baldige Reform des Mordparagrafen

  • AFP - 29. Oktober 2025, 18:25 Uhr
Bild vergrößern: Femizide: Justizministerin Hubig plant keine baldige Reform des Mordparagrafen
Stefanie Hubig
Bild: AFP

Bundesjustizministern Hubig plant keine schnelle Anpassung des Mordparagrafen, um sogenannte Femizide härter zu bestrafen. 'Eine Änderung des Mordparagrafen ist anspruchsvoll. Das ist ein bisschen wie eine OP am offenen Herzen', sagte Hubig.

Bundesjustizministern Stefanie Hubig (SPD) plant keine schnelle Anpassung des Mordparagrafen, um sogenannte Femizide härter zu bestrafen. "Eine Änderung des Mordparagrafen ist anspruchsvoll. Das ist ein bisschen wie eine OP am offenen Herzen", sagte Hubig am Mittwoch dem Magazin "Focus". "Zum geltenden Mordbestand gibt es eine ausgefeilte, über Jahrzehnte entwickelte Rechtsprechung. Jede Änderung des Gesetzes will gut überlegt sein, damit sie nicht das Gegenteil bewirkt von dem, was beabsichtigt ist."

Hubig betonte: "Wenn ein Mann eine Frau tötet, nur weil sie sich von ihm getrennt hat, kann das schon heute als Mord bestraft werden. Das ist auch richtig so: Wer aus männlichem Besitzdenken tötet, muss hart bestraft werden." 

Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag auf einen besseren strafrechtlichen Schutz für Frauen geeinigt. Zuletzt gab es immer wieder Forderungen, dafür auch den Mordparagrafen 211 im Strafgesetzbuch um das Merkmal Femizid zu ergänzen, wenn also Frauen wegen ihres Geschlechts getötet werden. Bisher gelten Mordlust, Habgier, Heimtücke, die Verdeckung einer anderen Straftat, die Befriedigung des Geschlechtstriebs und sonstige niedrige Beweggründe als Mordmerkmale. Dafür ist lebenslange Haft vorgesehen.

Weitere Meldungen

Justizministerin mahnt zu Vorsicht bei Anpassung des Mordparagrafen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesjustizministern Stefanie Hubig (SPD) mahnt zur Vorsicht bei der geplanten Anpassung der Gesetzgebung für die Bestrafung sogenannter

Mehr
Ein Jahr nach Flutkatastrophe in Spanien: Gedenken an 237 Opfer - Wut über Krisenmanagement

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe in Spanien haben bei einer staatlichen Trauerfeier in Valencia der mehr als 230 Todesopfer gedacht worden. An der Zeremonie nahmen neben

Mehr
Grüne kritisieren Unions-Vorstoß zu Entzug von Staatsbürgerschaft

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Grünen haben den Unions-Vorstoß zum Entzug des deutschen Passes bei Straftätern mit doppelter Staatsbürgerschaft scharf kritisiert. "Die

Mehr

Top Meldungen

Spatenstich für riesigen Batteriespeicher in Gundremmingen

Nur wenige Tage nach der Sprengung der beiden Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Gundremmingen im Landkreis Günzburg hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder

Mehr
Bundesnetzagentur will Effizienzdruck für Netzbetreiber erhöhen

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Die Bundesnetzagentur hat ihre Entwürfe für den sogenannten NEST-Prozess finalisiert. Damit legt sie einen neuen Rahmen für die

Mehr
Arbeitgeber schlagen Milliardeneinsparungen in der GKV vor

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der Diskussion um die Sozialausgaben schlagen die Arbeitgeber radikale Milliardeneinsparungen in der gesetzlichen Krankenversicherung vor.

Mehr