Politik

Dobrindt will Drohnenabschuss unter Bedingungen erlauben

  • AFP - 27. September 2025, 08:54 Uhr
Bild vergrößern: Dobrindt will Drohnenabschuss unter Bedingungen erlauben
Bundeswehrsoldat mit HP 47 Störsender zur Drohnenabwehr
Bild: AFP

Angesichts zunehmender Drohnenvorfälle in Deutschland und Europa plant Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Ausweitung der Befugnisse zur Drohnenabwehr. Laut 'Bild'-Zeitung ist auch vorgesehen, dass die Bundeswehr unbemannte Flugobjekte abschießen dürfen soll.

Angesichts zunehmender Drohnenvorfälle in Deutschland und Europa plant Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Ausweitung der Befugnisse zur Drohnenabwehr. Ein entsprechender Maßnahmenkatalog sehe unter anderem vor, dass die Bundeswehr künftig unbemannte Flugobjekte unter bestimmten Voraussetzungen abschießen dürfen soll, berichtete die "Bild"-Zeitung am Samstag.

Demnach soll ein Eingreifen mit Waffengewalt möglich sein, wenn von einer Drohne eine akute Gefahr für Menschenleben oder wichtige Infrastrukturen ausgeht und andere Abwehrmaßnahmen nicht ausreichen. In solchen Krisenlagen soll die Entscheidungsgewalt den Angaben nach auf das Bundesverteidigungsministerium übergehen.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte auf "Bild"-Anfrage, dass derzeit Gespräche über eine Anpassung des Luftsicherheitsgesetzes laufen würden. Details zum Verhandlungsstand nannte er der Zeitung zufolge nicht.

Neben der rechtlichen Erweiterung umfasst der Plan dem "Bild"-Bericht nach auch technische und operative Maßnahmen wie die Erkennung, Klassifizierung und elektronische Abwehr von Drohnen. Dazu zählten etwa Störsender oder Systeme zur Übernahme der Steuerung unbemannter Flugobjekte.

Die Koalition diskutiert laut "Bild" zudem eine Strafverschärfung für das illegale Eindringen auf Flughafengelände. Ziel sei es, die Handlungsfähigkeit der Behörden zu erhöhen und klare rechtliche Grundlagen zu schaffen.

Vor gut zwei Wochen waren zahlreiche russischen Drohnen in den Luftraum Polens eingedrungen, das Verteidigungsbündnis Nato hatte mehrere davon abgeschossen. Auch aus Rumänien wurde das Eindringen russischer Drohnen gemeldet.

Zuletzt hatte es in Dänemark mehrere Drohnen-Überflüge an Flughäfen gegeben. Am späten Donnerstagabend wurden wegen eines Drohnen-Alarms der Luftraum über dem Flughafen Aalborg gesperrt. Bereits in der Nacht zum Dienstag musste der Flugbetrieb am Kopenhagener Flughafen eingestellt werden, weil mehrere große Drohnen stundenlang über das Gelände geflogen waren. Russland hat jegliche Verwicklung zurückgewiesen.

Weitere Meldungen

Ex-SPD-Chef Müntefering kritisiert Bürgergeld: "Ich hätte es nicht gemacht"

Der ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering hat seine Partei bei den anstehenden Reformen des Sozialstaats zu Mut aufgefordert und bei Rente und Bürgergeld Korrekturen angemahnt.

Mehr
Nach jahrelangem Streit wieder Ölexporte aus irakischer Kurdenregion

Nach zweijähriger Unterbrechung und Einnahmeausfällen in Milliardenhöhe hat der Irak am Samstag seine Erdölexporte aus der autonomen Kurdenregion wieder aufgenommen. Der Chef

Mehr
"Aufrührerische Handlungen": USA wollen Kolumbiens Präsidenten Visum entziehen

Die USA werden dem linksgerichteten kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro nach Angaben des US-Außenministeriums das Visum entziehen. Petro habe auf einer Straße in New York

Mehr

Top Meldungen

DGB-Chefin fordert Vermögensabgabe für Milliardäre

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), hat sich angesichts der mauen Wirtschaftsentwicklung und der Frage nach der

Mehr
Konzerne wehren sich gegen EU-Namensverbot für Veggie-Produkte

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - In der Debatte um ein mögliches Namensverbot für pflanzliche Fleischalternativen im EU-Parlament haben sich mehrere Unternehmen und

Mehr
Allensbach: Vier Fünftel wollen geringere Privilegien für Beamte

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Beamte genießen Privilegien, und es wäre sinnvoll, bei den Verbeamtungen restriktiver vorzugehen. So sehen es fast vier Fünftel der deutschen

Mehr