Wirtschaft

Scheer warnt vor Rückschritten beim Klimaschutz

  • dts - 25. April 2025, 13:00 Uhr
Bild vergrößern: Scheer warnt vor Rückschritten beim Klimaschutz
Nina Scheer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die SPD-Klimapolitikerin Nina Scheer hat die künftige Bundesregierung vor Rückschritten beim Klimaschutz gewarnt.

Gegenüber dem "Spiegel" wies Scheer auf drei Passagen des Koalitionsvertrags von Union und SPD hin, die aus ihrer Sicht problematische Folgen haben können. "Für sich genommen sind die alle in Ordnung", sagte die Bundestagsabgeordnete: "Aber zusammen können sie je nach Umsetzung die Energiewende massiv beschädigen."

Es geht dabei um ein Monitoring, in dem unter anderem Strombedarf und Stand des Netzausbaus beschrieben werden sollen. Außerdem um eine Überprüfung der Windausbauziele bis 2032 und eine Prüfung der Möglichkeit, den Windausbau in bestimmten Gebieten dem Netzausbau anzupassen. Scheer warnte davor, den Ausbau der erneuerbaren Energien auszubremsen: "Es darf hier zu keinem Dominoeffekt kommen." Es seien die günstigsten Energien.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg äußerte sich zurückhaltend über die Regierungspläne: "Der Koalitionsvertrag ist kein großer klimapolitischer Umbruch", sagte er: "Aber er bietet eine solide Grundlage, um den begonnenen Weg weiterzugehen." Wie Scheer war Blankenburg Teil der Verhandlungsgruppe in den Koalitionsgesprächen.

Der CDU-Parteivize Andreas Jung, der für seine Partei die Verhandlungsführung für Klima und Energie hatte, hält die Pläne für pragmatischer als die der Vorgängerregierung. Man werde die Kosten senken für Strom, unsinnige Regeln beiseiteräumen und so Skepsis in der Bevölkerung abbauen: "Nicht langsamer werden, aber die Akzeptanz steigern." Zudem gebe es ein "eindeutiges Bekenntnis zu den deutschen und europäischen Klimazielen, auch zum Emissionshandel", sagte Jung dem "Spiegel". Er warnte davor, dass andere Themen den Klimaschutz in den Hintergrund drängen: "Es war in der Vergangenheit immer so, dass Klimapolitik bei anderen großen Krisen weniger Aufmerksamkeit bekam. Das darf nicht wieder passieren", sagte Jung. Wirtschaft und Klimaschutz müssten immer zusammengedacht werden.

Weitere Meldungen

Bauministerin sieht "neuen Drive" in Baubranche

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die neue Bauministerin Verena Hubertz (SPD) stellt einen Paradigmenwechsel in der Baupolitik in Aussicht. Der "Rheinischen Post" sagte sie: "Ich

Mehr
Fachkräftelücke in MINT-Berufen bleibt groß

Auch in den aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist der Mangel an Fachkräften in den sogenannten MINT-Berufen in Deutschland groß. Im April fehlten in den Bereichen

Mehr
Wirtschaftsweise stellen Konjunkturprognose für 2025 und 2026 vor

Das wirtschaftliche Beratungsgremium der Bundesregierung, die sogenannten Wirtschaftsweisen, stellt am Mittwoch (10.00 Uhr) seine aktualisierte Konjunkturprognose für die Jahre

Mehr

Top Meldungen

Experten kritisieren geplante Reform des Heizungsgesetzes

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Experten haben die Ankündigung von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) für eine Reform des als "Heizungsgesetz" bekannten

Mehr
Wirtschaftsweiser befürwortet mehr Anreize für Vollzeit-Arbeit

Bochum (dts Nachrichtenagentur) - Der Wirtschaftsweise Martin Werding unterstützt die Forderung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach mehr Arbeit. "In den nächsten Jahren

Mehr
Bundeshaushalt: Grüne und Linke werfen Klingbeil Buchungstricks vor

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Grüne und Linke werfen Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) unzulässige Buchungstricks bei den geplanten Ausgaben für den Klimaschutz und

Mehr