Politik

Nach Attentat auf Trump: Secret-Service-Chefin Cheatle zurückgetreten

  • AFP - 23. Juli 2024, 18:08 Uhr
Bild vergrößern: Nach Attentat auf Trump: Secret-Service-Chefin Cheatle zurückgetreten
Cheatle bei ihrer Anhörung im US-Kongress
Bild: AFP

Die Chefin des Secret Service in den USA, Kimberly Cheatle, ist zurückgetreten. Sie zog damit die Konsequenzen aus dem Mordanschlag auf Ex-Präsident Trump vom 13. Juli.

Die nach dem Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump in die Kritik geratene Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, ist zurückgetreten. Sie zog damit am Dienstag die Konsequenzen aus dem Mordanschlag vom 13. Juli. US-Präsident Joe Biden dankte Cheatle für ihre jahrzehntelange Arbeit für die Behörde und kündigte eine baldige Nachfolgeregelung an. Cheatle hatte am Montag eingeräumt, dass der für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten zuständige Secret Service beim Attentat auf Trump "versagt" habe.

Cheatle habe sich während ihrer fast 30-jährigen Karriere im Secret Service "selbstlos dem Schutz unserer Nation gewidmet und ihr Leben riskiert", erklärte Biden. "Wir alle wissen, dass das, was an diesem Tag passiert ist, nie wieder passieren darf", fügte er mit Blick auf den 13. Juli hinzu. Er werde den Führungsposten der Behörde bald neu besetzen. 

Cheatle hatte am Montag bei einer Anhörung vor einem Ausschuss im US-Kongress mit Blick auf das Attentat auf Trump vom "bedeutendsten operativen Versagen des Secret Service seit Jahrzehnten" gesprochen. Als Chefin der Behörde übernehme sie die "volle Verantwortung für jegliche Sicherheitslücke". 

Cheatle sah sich seit dem Mordanschlag auf Trump während einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Butler mit Rücktrittsforderungen aus den Reihen der Demokraten und der Republikaner konfrontiert. Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, bezeichnete Cheatles Rückzug am Dienstag als "überfällig". Sie hätte dies "mindestens vor einer Woche tun sollen", sagte der Republikaner.

Trump hatte das Attentat am 13. Juli nur knapp überlebt, er wurde von einer Kugel am rechten Ohr getroffen. Ein Mann im Publikum wurde getötet, zwei weitere Teilnehmer der Kundgebung wurden schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter, der 20-jährige Thomas Matthew Crooks, wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen - 26 Sekunden, nachdem er die ersten Schüsse auf Trump abgegeben hatte. 

Unmittelbar nach dem Attentat war die Frage laut geworden, wie sich Crooks mit seiner Waffe nur etwa 150 Meter entfernt von Trump auf einem Dach hatte positionieren können. 

Cheatle war 2022 von US-Präsident Joe Biden zur Chefin des Secret Service ernannt worden. Zuvor hatte sie bereits 27 Jahre für die Behörde gearbeitet, bevor sie 2021 vorübergehend die Sicherheitschefin für den Getränkekonzern PepsiCo für den Bereich Nordamerika wurde.

Weitere Meldungen

Macron will vor Ende der Olympischen Spiele keinen neuen Premierminister ernennen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will vor dem Ende der Olympischen Spiele keinen neuen Premierminister ernennen. "Bis Mitte August müssen wir uns auf die Olympischen Spiele

Mehr
Trump will Netanjahu in Privatresidenz in Florida empfangen

Ex-US-Präsident Donald Trump will sich nach eigenen Angaben in dieser Woche mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu treffen. Er werde Netanjahu, der am Montag zu

Mehr
Frankreichs Linke schlägt wenig bekannte Finanzexpertin als Premierministerin vor

Nach gut zweiwöchigen Verhandlungen hat die französische Linke sich auf eine in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Wirtschaftsexpertin als Kandidatin für das Amt der

Mehr

Top Meldungen

Union kritisiert Wasserstoff-Pläne

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach der Einreichung des Antrags zum Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes durch die Fernleitungsnetzbetreiber warnt die Union vor einer

Mehr
Deutlich mehr Nutzer: Musik-Streaming-Dienst Spotify steigert Betriebsgewinn

Der Musik-Streaming-Dienst Spotify hat seinen Gewinn im zweiten Quartal deutlich gesteigert. Die Zahl der zahlenden Nutzer sei um sieben Millionen angestiegen, erklärte das

Mehr
Brüssel billigt Pläne zum Breitbandausbau in Deutschland

Die EU-Kommission hat die deutschen Förderpläne zum Ausbau schneller Internetleitungen genehmigt. Danach sollen die öffentlichen Mittel bis Ende 2028 um 26 Milliarden Euro auf

Mehr