Fast anderthalb Jahre nach dem Flüchtlingsunglück von Cutro mit mehr als 90 Toten will die italienische Staatsanwaltschaft Anklage gegen sechs Militärangehörige erheben. Ihnen wird "fahrlässige Tötung" vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft in Crotone am Dienstag mitteilte. Den Angehörigen des Grenzschutzes und der Küstenwache wird vorgeworfen, nicht rechtzeitig und angemessen auf die Notlage des überladenen Flüchtlingsbootes reagiert zu haben.
Bei dem Untergang des Schiffes mit rund 175 Migranten an Bord im Februar 2023 vor der kalabrischen Küste waren 94 Menschen ertrunken, darunter viele Kinder. Weitere gelten als vermisst.
Die Staatsanwaltschaft weist in ihrem Anklageschreiben darauf hin, dass ein Flugzeug der europäischen Grenzschutzagentur Frontex die italienischen Behörden noch am Vorabend des Unglücks auf das Schiff vor der kalabrischen Küste aufmerksam gemacht habe. Insgesamt sei die "Anwendung der Regeln der europäischen und nationalen Gesetze offensichtlich vernachlässigt" worden.
Das Schiff mit den Migrantinnen und Migranten war im Morgengrauen nur wenige Dutzend Meter vor der Küste gesunken. Spezielle Boote der Küstenwache hätten eingreifen können, führten die Ermittler weiter aus. Ob es zu einem Prozess gegen die sechs Beschuldigten kommt, muss jetzt das zuständige Gericht entscheiden.
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Flüchtlingsunglück von Cutro: Sechs Militärangehörige sollen angeklagt werden
- AFP - 23. Juli 2024, 18:07 Uhr
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Fast anderthalb Jahre nach dem Flüchtlingsunglück von Cutro mit mehr als 90 Toten will die italienische Staatsanwaltschaft Anklage gegen sechs Militärangehörige erheben. Ihnen wird 'fahrlässige Tötung' vorgeworfen.
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