Politik

Attentat auf Trump: Secret-Service-Chefin gesteht Versagen ihrer Behörde ein

  • AFP - 22. Juli 2024, 17:55 Uhr
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Secret-Service-Chefin Kimberly Cheatle
Bild: AFP

Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, hat ein Versagen ihrer Behörde bei der Verhinderung des Attentats auf Ex-US-Präsident Donald Trump eingestanden. 'Wir haben versagt', sagte Cheatle bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Kongress.

Die Chefin des seit dem Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump massiv unter Druck stehenden Secret Service, Kimberly Cheatle, hat bei einer Anhörung vor einem Ausschuss im US-Kongress ein Versagen ihrer Behörde eingestanden. "Die feierliche Mission des Secret Service ist es, die Anführer unserer Nation zu schützen", sagte Cheatle am Montag vor dem für die Kontrolle der Bundesbehörden zuständigen Gremium. "Am 13. Juli haben wir versagt."

Das Attentat auf Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania stelle das "bedeutendste operative Versagen des Secret Service seit Jahrzehnten" dar, sagte Cheatle. Als Chefin der Behörde übernehme sie die "volle Verantwortung für jegliche Sicherheitslücke".

Bei dem versuchten Mordanschlag in der Stadt Butler hatte der mutmaßliche Täter mit seinem halbautomatischen Gewehr das Feuer auf Trump eröffnet. Dieser überlebte nur knapp und wurde von einer Kugel am rechten Ohr getroffen. Ein Mann im Publikum wurde getötet, zwei weitere Teilnehmer der Kundgebung wurden schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter, der 20-jährige Thomas Matthew Crooks, wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen - 26 Sekunden, nachdem er die ersten acht Schüsse auf Trump abgegeben hatte. 

Unmittelbar nach dem Attentat war die Frage laut geworden, wie sich Crooks mit seiner Waffe nur etwa 150 Meter entfernt von Trump hatte positionieren können. Den Ermittlern zufolge handelte er allein und ohne ideologischen oder politischen Hintergrund.

"Diese Tragödie war vermeidbar", sagte der republikanische Ausschussvorsitzende James Comer bei der Eröffnung der Anhörung. Er forderte Cheatle zum Rücktritt auf. Der Secret Service habe eine "Null-Fehler-Mission", sagte Comer. Die Behörde habe am 13. Juli und in den Tagen vor der Wahlkampfveranstaltung versagt. 

Auch der republikanische Abgeordnete Michael Turner aus Ohio rief die Behörden-Chefin zum Rücktritt auf. "Sie sollten nicht nur zurücktreten, sondern, wenn Sie sich weigern, muss Präsident (Joe) Biden Sie feuern, weil sein Leben, das Leben von Donald Trump und all der anderen Menschen, die Sie schützen, in Gefahr  ist", sagte er.

Cheatle war 2022 von Biden zur Chefin des Secret Service ernannt worden. Zuvor hatte sie bereits 27 Jahre für die Behörde gearbeitet, bevor sie 2021 die Sicherheitschefin für den Getränkekonzern PepsiCo für den Bereich Nordamerika wurde.

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