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Angehörige: Zwei weitere von der Hamas entführte israelische Geiseln tot

  • AFP - 22. Juli 2024, 18:56 Uhr
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Kundgebung für Freilassung von Geiseln in Tel Aviv
Bild: AFP

Angehörige haben den Tod von zwei weiteren in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln - Jagev Buchschtab und Alex Dancyg - bekannt gegeben.

Angehörige haben den Tod von zwei weiteren in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln bekannt gegeben. Der Tod von Jagev Buchschtab und Alex Dancyg sei eine "deutliche Erinnerung an die Dringlichkeit", die Geiseln so schnell wie möglich zurück nach Hause zu bringen, hieß es am Montag in einer Erklärung des Forums der Geisel-Familien. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, sprach der deutschen Ehefrau Buchschtabs sein Beileid aus.   

Die israelische Armee erklärte, die Leichen würden "von der Terrororganistion Hamas" festgehalten. Die Umstände ihres Todes würden von den Behörden untersucht. Der 35-jährige Buchschtab war nach Angaben des Forums der Geisel-Familien gemeinsam mit seiner Frau Rimon Buchschtab-Kirscht aus dem Kibbutz Nirim entführt worden. Seine Frau wurde nach 50 Tagen Gefangenschaft freigelassen. 

Neun Monate der Hoffnung seien durch "die schreckliche Nachricht" von Jagevs Tod zerstört worden, schrieb Seibert im Onlinedienst X. "Jagev, ein kreativer Mensch und Musiker, wurde in Nirim zusammen mit seiner inzwischen freigelassenen Frau Rimon, einer deutschen Staatsbürgerin, als Geisel genommen. Unsere Herzen sind gebrochen."

Der 76-jährige Dancyg, Sohn von Holocaust-Überlebenden, arbeitete nach Angaben des Forums für die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem und bildete dort Fremdenführer aus. Nach Angaben anderer Geiseln hatte Dancyg seinen Mitgefangenen im Gazastreifen Geschichtsunterricht erteilt.  

"Jagev und Alex wurden lebend gefangen genommen und hätten lebend zu ihren Familien und in ihr Land zurückkehren sollen", erklärte das Forum. "Ihr Tod in Gefangenschaft ist ein tragisches Beispiel für die Folgen des Zauderns bei den Verhandlungen", kritisierten die Vertreter der Angehörigen mit Blick auf die seit Monaten andauernden bisher erfolglosen Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln. 

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff von Kämpfern der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei waren nach israelischen Angaben 1195 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. 116 Geiseln werden immer noch dort festgehalten, 44 von ihnen sind offiziellen Angaben zufolge tot. 

Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 39.000 Menschen getötet.

kbh/ju

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