Politik

Union sieht Bundeshaushalt hart an Grenze der Verfassungsmäßigkeit

  • AFP - 17. Juli 2024, 09:48 Uhr
Bild vergrößern: Union sieht Bundeshaushalt hart an Grenze der Verfassungsmäßigkeit
Produktion von 200-Euro-Scheinen
Bild: AFP

Die CDU/CSU sieht den von der Regierung vorgelegen Haushaltsentwurf für 2025 'hart an der Grenze der Verfassungsmäßigkeit'. Das machte der Vorsitzende des Bundestags-Haushaltsausschusses, Helge Braun, deutlich.

Die CDU/CSU sieht den von der Bundesregierung vorgelegten Haushaltsentwurf für 2025 "hart an der Grenze der Verfassungsmäßigkeit". Das machte der Vorsitzende des Bundestags-Haushaltsausschusses, Helge Braun (CDU), am Mittwoch im RBB-Inforadio deutlich. Bedenken äußerte Braun besonders hinsichtlich der geplanten Reduzierung von Zukunftsrücklagen der Pflegeversicherung sowie von Schuldenaufnahmen durch bundeseigene Unternehmen.

Unterm Strich heiße dies, Finanzminister Christian Lindner (FDP) könne "mehr Geld ausgeben und macht dabei zusätzliche Schulden", sagte Braun. "Da ist er wieder auf so einer Klippe unterwegs - hart an der Kante der Verfassungsmäßigkeit." Lindners Handeln entspreche nicht dem eines "ehrbaren Kaufmanns", äußerte der CDU-Politiker Zweifel an der Tragfähigkeit der von den Koalitionsspitzen vereinbarten Lösungen.

Der Haushaltsentwurf für 2025 soll am Vormittag vom Bundeskabinett beschlossen werden, ebenso wie ein Nachtragshaushalt für 2024 und der Finanzplan für die Jahre bis 2028. Für das kommende Jahr sind Ausgaben von 480,6 Milliarden Euro und eine Neuverschuldung von 43,8 Milliarden Euro vorgesehen. Damit würden die Vorgaben der Schuldenbremse knapp eingehalten, es gibt allerdings teils harte Einschnitte.

Auch verbleiben in dem Etat zunächst noch Milliarden-Lücken, die teilweise erst im Haushaltsvollzug geschlossen werden sollen. Braun äußerte sich nicht nur wegen dieser Lücke von 17 Milliarden Euro für 2025 besorgt. "Auch die Ausgaben sind sehr niedrig gerechnet und die Einnahmen sehr hoch gerechnet worden", sagte er. Tatsächlich könne die Lücke daher am Ende noch deutlich größer ausfallen.

Entsetzt äußerte sich Braun zudem über massive Einsparungen ausgerechnet in den Bereichen Außenpolitik und Entwicklungshilfe. "Das ist eine interessante Prioritätensetzung, auf die wäre ich in so schwierigen geopolitischen Zeiten nicht gekommen", sagte er dem RBB. Unzureichend seien zudem die eingeplanten Mittel für den Verteidigungsetat.

Weitere Meldungen

Frankreichs Linke sucht weiter nach Kandidaten für Premierminister

Einen Tag nach dem Rücktritt der französischen Regierung und ihrer Wiedereinsetzung als "geschäftsführende" Regierung sucht Frankreichs Linke weiter nach einem Kandidaten für das

Mehr
Dürr fordert Aus für Kindergrundsicherung - Grüne optimistisch zu Einführung

Vor dem Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt dringt FDP-Fraktionschef Christian Dürr darauf, die Pläne von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) für eine Kindergrundsicherung zu

Mehr
Fan-Shirts mit berühmtem Trump-Attentats-Foto Verkaufshit bei Republikaner-Parteitag

Mit Blut im Gesicht und kämpferisch gereckter Faust vor der US-Flagge: Das geschichtsträchtige Bild von Donald Trump nach dem Attentat in Butler ist innerhalb von weniger als 72

Mehr

Top Meldungen

Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe im Mai weiter gesunken

Der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe ist wie in den Vormonaten auch im Mai leicht gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, sank der

Mehr
Tiktok-Betreiber Bytedance scheitert mit Klage gegen Einstufung als Torwächter

Der chinesische Bytedance-Konzern, der das Videoportal Tiktok betreibt, ist mit einer Klage gegen seine Einstufung als sogenannter digitaler Torwächter gescheitert. Das Gericht

Mehr
Autounternehmen mit Fokus auf E-Mobilität suchen mehr Arbeitskräfte

München (dts Nachrichtenagentur) - Unternehmen in der Autoindustrie mit Fokus auf Elektromobilität suchen deutlich mehr Arbeitskräfte als jene mit Fokus auf Verbrennertechnik. Das

Mehr