Wirtschaft

IWF bestätigt Weltwirtschaftsprognose - Deutschland leidet unter Industrieschwäche

  • AFP - 16. Juli 2024, 15:12 Uhr
Bild vergrößern: IWF bestätigt Weltwirtschaftsprognose - Deutschland leidet unter Industrieschwäche
IWF-Sitz in Washington
Bild: AFP

Der Internationale Währungsfonds hat seine bisherige Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im aktuellen Jahr bekräftigt. 2024 sei mit einer Zunahme um 3,2 Prozent der Weltwirtschaftsleistung zu rechnen, erklärte der IWF.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine bisherige Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im aktuellen Jahr bekräftigt. 2024 sei mit einer Zunahme um 3,2 Prozent der Weltwirtschaftsleistung zu rechnen, erklärte die Washingtoner Institution am Dienstag in ihrer dritten und letzten Aktualisierung für dieses Jahr. Die wirtschaftliche Erholung bleibt demnach weiterhin verhalten und wird in Europa insbesondere vom Dienstleistungssektor getragen - wovon die Industrienation Deutschland im Verhältnis weniger profitiert.

Seit dem ersten Bericht im vergangenen Oktober hatte der IWF seine Vorhersagen für die Weltwirtschaft zwei Mal leicht erhöht, jedoch für Deutschland von zunächst 0,9 Prozent zwei Mal spürbar gesenkt. Nun ließen die Konjunkturexperten ihre Einschätzung für Deutschland unverändert bei schwachen 0,2 Prozent.

Für Europa insgesamt blickt der IWF wieder positiver in die Zukunft. "Es gibt Anzeichen für eine Erholung, die umso deutlicher sind, wenn man von Quartal zu Quartal vergleicht", sagte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas der Nachrichtenagentur AFP. Das liege vor allem an einem merklichen Aufholen der Reallöhne nach dem Inflationsschock.

Der Dienstleistungssektor profitiere davon stärker, "sodass Länder, die sich auf die Industrie verlassen, wie Deutschland, etwas zurückliegen", sagte Gourinchas weiter. Anders herum zeige sich dies etwa auch in Spanien: Die Prognose für die stark auf Tourismus setzende Wirtschaft des Landes erhöhten die Experten um 0,5 Prozentpunkte. Nach 2,5 Prozent Wachstum im vergangenen Jahr würde Spanien so mit 2,4 Prozent erneut zu den am stärksten wachsenden EU-Volkswirtschaften gehören.

Mit Blick auf die Schwellenländer ist der IWF optimistischer als im März, insbesondere für China. Hier beträgt die Revision 0,4 Prozentpunkte auf nun fünf Prozent Wachstum in diesem Jahr. "Wir revidieren unsere Projektionen für China, weisen aber auch auf Risiken hin", mahnte der IWF-Chefvolkswirt. Etwa sei die Immobilienkrise weiterhin nicht gelöst. "Wenn die Binnennachfrage schwächelt, wird sich China umso mehr auf seine Exporte stützen. Im derzeitigen Umfeld könnte das ein Problem sein."

Weitere Meldungen

Ausschreibung für Lkw-Schnellladenetz soll im September starten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Bundesverkehrsministerium will im September das Ausschreibungsverfahren für ein flächendeckendes Lkw-Schnellladenetz an rund 130

Mehr
Doch keine Streiks zu Olympia: Gewerkschaften einigen sich mit Pariser Flughäfen

An den Pariser Flughäfen kommt es im Vorfeld der Olympischen Spiele doch nicht zu Streiks. Die Gewerkschaften der Flughafenarbeiter einigten sich am Dienstag mit den

Mehr
Baltische Staaten steigen im Februar 2025 aus Moskaus Stromnetz aus

Die baltischen Staaten haben eigenen Angaben zufolge Russland und seinen Verbündeten Belarus über ihren Ausstieg aus dem Stromnetz der ehemaligen Sowjetunion informiert. "Wir

Mehr

Top Meldungen

McDonald's, Starbucks und Co.: Erste Tarifgespräche ergebnislos vertagt

In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Systemgastronomie ist die erste Runde der Gespräche am Dienstag ergebnislos geblieben. Das teilten die Gewerkschaft

Mehr
Warentester warnen eindringlich vor Indexpolicen bei privater Altersvorsorge

Die Stiftung Warentest hat eindringlich vor sogenannten Indexpolicen bei der privaten Altersvorsorge gewarnt. "Indexpolicen sind lediglich für die Anbieter ein gutes Geschäft. Wir

Mehr
Russisches Software-Unternehmen Kaspersky kündigt Rückzug aus den USA an

Die russische Softwarefirma Kaspersky hat nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die Führungsspitze und einem Verbot ihrer Programme den Rückzug aus den USA angekündigt. Ab

Mehr