In der Türkei ist die Inflationsrate im Juni erstmals seit Monaten wieder gesunken. Der Anstieg der Verbraucherpreise betrug im vergangenen Monat offiziellen Angaben zufolge 71,6 Prozent im Jahresvergleich. "Der Prozess der Disinflation hat begonnen", schrieb Finanzminister Mehmet Simsek am Mittwoch im Onlinedienst X. Disinflation bedeutet eine spürbare Verringerung des Inflationstempos.
Im Mai hatte die Inflationsrate noch einen Wert von über 75 Prozent erreicht. Die türkische Zentralbank hatte sich aber schon Anfang Mai optimistisch geäußert: Ab Juni werde sich die Teuerungsrate abschwächen und bis Ende des Jahres bei 38 Prozent liegen. Auch Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte kürzlich erklärt, das "Inflationsfieber" werde in den kommenden Monaten sinken.
Analyst William Jackson von Capital Economics erklärte, der Rückgang im Juni sei größer gewesen als erwartet. Im Juli und August werde die Inflationsrate sogar noch stärker fallen, prognostizierte er. Er hält es aber für unwahrscheinlich, dass die Teuerung Ende des Jahres unter der 40-Prozent-Marke landen wird.
Erdogan hatte sich trotz der ausufernden Inflation lange gegen höhere Zinsen der Zentralbank gewehrt. Nach seiner Wiederwahl ins Präsidentenamt im vergangenen Jahr tauschte er dann die wirtschaftspolitische Führung aus und diese leitete eine die Zinswende ein. Die Zentralbank hob die Leitzinsen von damals 8,5 Prozent auf mittlerweile 50 Prozent an.
Wirtschaft
Inflationsrate in der Türkei sinkt im Juni auf knapp 72 Prozent
- AFP - 3. Juli 2024, 10:21 Uhr
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In der Türkei ist die Inflationsrate im Juni erstmals seit Monaten wieder gesunken. Der Anstieg der Verbraucherpreise betrug im vergangenen Monat offiziellen Angaben zufolge 71,6 Prozent im Vorjahresvergleich.
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