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Baerbock in Kiew: "Zaudern bei Unterstützung gefährdet auch unsere Sicherheit"

  • AFP - 21. Mai 2024, 17:13 Uhr
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Baerbock und Kuleba in Kiew
Bild: AFP

Außenministerin Baerbock hat bei ihrem Besuch in der Ukraine eine schnellere militärische Hilfe auch im Sicherheitsinteresse des Westens angemahnt. 'Jedes Zaudern bei der Unterstützung der Ukraine gefährdet auch unsere Sicherheit', sagte sie.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei ihrem Besuch in der Ukraine am Dienstag eine schnellere militärische Hilfe für das Land auch im Sicherheitsinteresse des Westens angemahnt. "Jedes Zaudern bei der Unterstützung der Ukraine gefährdet auch unsere Sicherheit", sagte sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in Kiew. 

Der Ton Moskaus werde auch gegenüber Nachbarländern der Ukraine schärfer, sagte Baerbock. Dies müssten die internationalen Partner und auch Deutschland bei ihren Haushaltsverhandlungen bedenken.

"Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine, auch weil es unser bester Selbstschutz ist", sagte die Außenministerin. "Nicht nur für die Ukraine, sondern auch für unsere europäische Friedensordnung haben wir seit Beginn des Russischen Angriffskriegs 34 Milliarden Euro an Hilfe bereitgestellt. Und wir wissen, auch hier braucht es mehr."

Kuleba brachte eine Luftverteidigung für die Ukraine auch von Nato-Territorium aus ins Spiel. Die Partner der Ukraine sollten "die Möglichkeit in Betracht ziehen", russische Raketen von ihrem Gebiet aus abzuwehren, sagte er. Dies müsse nicht zwingend eine Eskalation bedeuten. 

Es gebe keinen gesetzlichen oder moralischen Grund und auch kein Sicherheitsargument, das "unseren Partnern beim Abschuss russischer Raketen über der Ukraine von ihrem Territorium aus im Weg steht", fügte Kuleba hinzu. 

Sollten die Unterstützer der Ukraine dies nicht wollen, dann sollten sie der Ukraine alle nötigen Mittel zur Verfügung stellen, forderte er. "Wir werden diese auf dem Gebiet der Ukraine stationieren und die Raketen selbst abwehren."

Baerbock war am Morgen zu einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Zum Auftakt ihrer Visite verurteilte sie die "massiven russischen Luftangriffe" auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine und sprach von einer "brutalen russischen Offensive im Raum Charkiw". 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der vergangenen Woche gewarnt, die russische Offensive in der Region Charkiw könnte nur eine "erste Welle" russischer Angriffe sein. Die russische Armee hatte am 10. Mai im Nordosten der Ukraine in der Region Charkiw ihre Bodenoffensive gestartet. 

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