Im Bemühen um diplomatische Verbündete ist Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen zu einer zehntägigen Reise in die USA und Zentralamerika aufgebrochen. "Äußerer Druck wird unsere Entschlossenheit, global zu agieren, nicht beeinträchtigen", sagte Tsai am Mittwoch vor dem Abflug. "Wir sind ruhig und zuversichtlich. Wir werden nicht nachgeben und wir werden (andere) nicht provozieren."
Tsai will mit ihrer Reise die Beziehungen zu Guatemala und Belize festigen, nachdem China im Konflikt mit Taiwan zuletzt Honduras auf seine Seite gezogen hatte. Nach Angaben von Tsais Büro will sie unter anderem ihren Kollegen aus Guatemala, Alejandro Giammattei, und Belizes Ministerpräsidenten John Briceno in ihren jeweiligen Ländern treffen. Auch eine Reise nach Kalifornien soll geplant sein.
Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hatte angekündigt, Tsai in Kalifornien zu treffen. Die taiwanesischen Behörden haben dies nicht bestätigt. China kündigte an, "zurückzuschlagen", sollte Tsai McCarthy treffen. Peking lehne jedes Treffen zwischen den beiden entschieden ab und werde "entschlossene Maßnahmen" ergreifen, sollte es stattfinden.
Ein Gespräch wäre eine "weitere Provokation, die das Ein-China-Prinzip ernsthaft verletzt, die Souveränität und territoriale Integrität Chinas untergräbt und den Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan unterminiert", erklärte das chinesische Büro für Taiwan-Angelegenheiten.
Ein hochrangiger US-Beamter forderte China auf, nicht "überzureagieren" und Tsais Zwischenstopp nicht als "Vorwand" für eine Aggression zu nutzen. Dieser stelle keine Änderung der US-Politik dar.
Im vergangenen Jahr hatte eine Reise der damaligen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, nach Taiwan für für massive Spannungen gesorgt. China hielt als Reaktion auf den Pelosi-Besuch großangelegte Militärübungen rund um die demokratisch regierte Insel ab.
Taipeh steht unter wachsendem Druck durch Peking. Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Diplomatische Beziehungen anderer Länder zu Taiwan betrachtet Peking als Verletzung seiner Ein-China-Politik. Derzeit erkennen nur 13 Staaten Taiwan als eigenständiges Land an.
Brennpunkte
Taiwans Präsidentin reist in die USA und nach Zentralamerika
- AFP - 29. März 2023, 10:38 Uhr

Im Bemühen um diplomatische Verbündete ist Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen zu einer zehntägigen Reise in die USA und Zentralamerika aufgebrochen. 'Äußerer Druck wird unsere Entschlossenheit, global zu agieren, nicht beeinträchtigen', sagte Tsai vor dem Abflug.
Weitere Meldungen
Leipzig (dts Nachrichtenagentur) - Die Einkesselung von linken Protestlern in Leipzig hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag über zehn Stunden gedauert. Nach Polizeiangaben
MehrDie rechtsextreme NPD hat sich bei ihrem Bundesparteitag im sächsischen Riesa in "Die Heimat" umbenannt. Für die Namensänderung hätten 77 Prozent der Mitglieder gestimmt, teilte
MehrBundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat bei der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog in Singapur für eine verstärkte Zusammenarbeit Europas und Asiens geworben.
MehrTop Meldungen
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die deutschen Flughäfen bereiten sich intensiv auf die Reisesaison 2023 vor. Lange Schlangen bei Sicherheitskontrolle und Check-in sind im
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki ist unzufrieden mit den Antworten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf
MehrParis (dts Nachrichtenagentur) - Nach der in der Nacht in Paris abgeschlossenen zweiten Verhandlungsrunde um ein UN-Plastikabkommens haben sich Umweltschützer skeptisch gezeigt,
Mehr