Politik

Berlin und Nairobi vereinbaren verstärkte Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien

  • AFP - 28. März 2023, 19:25 Uhr
Bild vergrößern: Berlin und Nairobi vereinbaren verstärkte Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien
Scholz und Kenias Präsident Ruto im Bundeskanzleramt
Bild: AFP

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Kenia eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit in Aussicht gestellt. Die im vergangene Jahr vereinbarte Klima- und Entwicklungspartnerschaft solle 'mit weiterem Leben gefüllt werden', sagte Scholz nach einem Treffen mit Präsident William Ruto in Berlin.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Kenia eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland in Aussicht gestellt. Die im vergangene Jahr mit Kenia vereinbarte Klima- und Entwicklungspartnerschaft solle "mit weiterem Leben gefüllt werden", sagte Scholz am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kenianischen Präsidenten William Ruto im Bundeskanzleramt. Das ostafrikanische Land lobte der Kanzler als "Klima-Champion und Vorbild".

Scholz forderte zudem mehr Wirtschaftsabkommen zwischen der EU und Kenia. Kenianische Unternehmen sollten besseren Zugang zum europäischen Markt erhalten und nachhaltig in Lieferketten eingebunden werden, sagte er. Auch eine Afrikanische Freihandelszone würde Deutschland "gerne und intensiv" unterstützen. 

Ruto betonte, sein Land und Deutschland hätten ähnliche Vorstellungen beim Kampf gegen den Klimawandel. Er regte eine Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Geothermie, Wind- und Sonnenenergie an. Deutsche Technologie könne mit den Erdwärmeressourcen Kenias zusammengeführt werden, um ein gutes Ergebnis "nicht nur für Kenia und Deutschland, sondern für Afrika und Europa insgesamt zu erzielen", sagte er. Ein erster bedeutender Vertrag sei jüngst bereits unterzeichnet worden. 

Auch Humankapital solle erschlossen werden, sagte Ruto. Kenia sei "bereit, Fachkräfte nach Deutschland und Europa zu schicken".

Der kenianische Präsident ging auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein. "Sollte es zu Angriffen kommen, wo auch immer, dann ist das ein Angriff auf alle", sagte Ruto. Gleichzeitig forderte er, der Krieg in Europa müsse beendet werden.  

Scholz nannte Kenia "eine gefestigte und funktionierende Demokratie" und einen "stabilisierender Faktor in einer unruhigen Region" - mit Blick auf Krisen in Ländern wie Somalia, Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo. Deutschland wolle das Land in seiner stabilisierenden Rolle noch mehr unterstützen, sagte Scholz.

Die derzeitigen Proteste in seinem Land bezeichnete der kenianische Präsident als "Herausforderungen, denen sich Demokratien stellen müssen". Wer sich aber "an kriminellen Aktivitäten beteiligt, wird zur Rechenschaft gezogen", sagte Ruto.  

In dem ostafrikanischen Land gibt es seit der vergangenen Woche Proteste gegen die Regierung und die Inflation, dabei kam es immer wieder auch zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Viele Menschen in Kenia leiden unter den steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel, dem starken Verfall des Schillings und einer Rekorddürre.

Ruto reist am Dienstag nach Brüssel weiter, um nach eigenen Angaben ein Wirtschaftsabkommen zwischen Kenia und der EU voranzubringen. 

Weitere Meldungen

Youtube ändert bisherige Richtlinien zur Bekämpfung von Falschinformation

Zwei Jahre nach ihrem der erklärten Bekenntnis zur Bekämpfung von Falschinformationen im Zusammenhang mit der letzten Präsidentschaftswahl in den USA hat die Onlineplattform

Mehr
Biden: Kompromiss im US-Kongress hat "wirtschaftlichen Zusammenbruch" verhindert

Nach dem Abwenden eines Zahlungsausfalls der US-Regierung durch den Kongress hat Präsident Biden die Bedeutung des Kompromisses zwischen seinen Demokraten und den Republikanern

Mehr
Türkischer Präsident Erdogan wird nach Wiederwahl vereidigt

Nach seiner Wiederwahl wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag vereidigt. An der feierlichen Amtseinführung in der türkischen Hauptstadt Ankara wird unter

Mehr

Top Meldungen

Baerbock stärkt grünem Parteikollegen Habeck im Heizungsstreit den Rücken

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat dem ebenfalls grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck im Streit um das Heizungsgesetz den Rücken gestärkt. "Bei Gegenwind, erst recht

Mehr
Heizungsgesetz könnte gestaffelt nach Baujahr gelten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Besitzer älterer Immobilien könnten bei der Umsetzung des umstrittenen Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) mehr Zeit bekommen. Entsprechende

Mehr
Persil-Hersteller Henkel will Preise 2023 weiter erhöhen

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Der Chemie- und Konsumgüterkonzern Henkel (Persil, Pril, Somat) will auch dieses Jahr die Preise deutlich erhöhen und plant einen weiteren

Mehr