Wirtschaft

EZB lässt Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert

  • AFP - 18. Dezember 2025, 14:41 Uhr
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EZB in Frankfurt am Main
Bild: AFP

Bei der Geldpolitik im Euroraum hält die Europäische Zentralbank weiter an ihrem abwartenden Kurs fest. Wie im Vorfeld erwartet bleibt der zentrale Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent, wie die Zentralbank nach der Sitzung des EZB-Rates mitteilte.

Bei der Geldpolitik im Euroraum hält die Europäische Zentralbank (EZB) weiter an ihrem abwartenden Kurs fest. Der zentrale Leitzins bleibt bei unverändert 2,0 Prozent, wie die Zentralbank am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt am Main mitteilte. Bereits bei ihren vorangegangenen Zinsentscheidungen im Juli, im September und Ende Oktober hatte die EZB eine Zinspause eingelegt.

Neben dem zentralen Leitzins bleiben auch die beiden anderen wichtigen Zinssätze unverändert, wie die Zentralbank weiter mitteilte. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können, bleibt bei 2,15 Prozent, und der Leitzinssatz zur kurzfristigen Beschaffung von Geld, der Spitzenrefinanzierungssatz, bei 2,40 Prozent.

Hintergrund der erneuten Zinspause ist, dass sich die Inflation im Euroraum in den vergangenen Monaten nahe des von der EZB gesteckten Zwei-Prozent-Ziels einpendelte. Zugleich erwiesen sich die Auswirkungen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf die Wirtschaft im Euroraum als weniger gravierend als befürchtet.

Eine aktualisierte Beurteilung des EZB-Rates habe erneut bestätigt, "dass sich die Inflation auf mittlere Sicht beim Zielwert von zwei Prozent stabilisieren dürfte", erklärte die Zentralbank am Donnerstag. Da für das kommende Jahr ein langsamerer Rückgang der Teuerung bei Dienstleistungen erwartet werde, wurde die Inflationserwartung für 2026 allerdings leicht nach oben korrigiert - gerechnet wird nun mit 1,9 Prozent statt wie zuvor 1,7 Prozent; für 2027 werden 1,8 Prozent statt der im September prognostizierten 1,9 Prozent erwartet.

Zugleich schraubte die EZB ihre Erwartungen zur Konjunktur nach oben: "Das Wirtschaftswachstum dürfte höher ausfallen als in den September-Projektionen angenommen, getragen vor allem durch die Binnennachfrage", erklärte die Zentralbank. Für 2025 wird ein Wachstum von 1,4 Prozent angenommen, für 2026 dann von 1,2 Prozent und für 2027 nun von 1,4 Prozent. 

In den vergangenen Jahren hatte die EZB wegen des zeitweilig starken Anstiegs der Verbraucherpreise infolge der Corona-Pandemie und des russischen Angriffs auf die Ukraine die Zinsen erst deutlich angehoben, um die Inflation einzudämmen. Im Juni 2024 hatte sie dann eine Zinswende eingeläutet und mit Abklingen der Inflation die Zinsen wieder gesenkt, bis sie schließlich auf den aktuell abwartenden Kurs einschwenkte.

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