Brennpunkte

GKKE hält Ende des Israel-Waffenstopps für verfrüht

  • dts - 17. Dezember 2025, 10:45 Uhr
Bild vergrößern: GKKE hält Ende des Israel-Waffenstopps für verfrüht
PK Kritische Fragen an die neue strategische Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung am 17.12.2025, via dts Nachrichtenagentur

.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) hat die Aufhebung des Teillieferstopps für Rüstungsgüter nach Israel als verfrüht bezeichnet. Es müsse erst eine Stabilisierung der Lage im Gazastreifen abgewartet werden, bevor weitere Exporte genehmigt werden, teilte die GKKE am Montag in Berlin bei der Vorstellung ihres Rüstungsexportberichts 2025 mit.

Die GKKE hatte im vergangenen Jahr die Bundesregierung aufgefordert, keine Rüstungsgüter mehr an Israel zu liefern, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen hatte die Regierung im August 2025 einen Lieferstopp verhängt, den sie nach dem Waffenstillstand zuletzt aber wieder aufhob.

Die GKKE äußerte zudem Bedenken gegenüber Rüstungsexporten an autokratische Staaten im Nahen Osten, wie Saudi-Arabien. Diese Exporte würden nicht zur Sicherheit Israels beitragen, sondern könnten im Gegenteil die Lage verschärfen. Die evangelische Vorsitzende der GKKE, Anne Gidion, kritisierte auch die Pläne der Bundesregierung, Rüstungsexporte nach Indien zu erleichtern. Sie wies darauf hin, dass die Hoffnung, Indien durch erleichterte Exporte von Russland zu lösen, unrealistisch sei und internationale Normen gefährden könnte.

Max Mutschler, Vorsitzender der GKKE-Fachgruppe Rüstungsexporte, machte unterdessen darauf aufmerksam, dass die Bundesregierung im Koalitionsvertrag eine strategisch ausgerichtete Rüstungsexportpolitik verankert habe. Erste Schritte, das Exportpotenzial von Rüstungsgütern als verbindliches Vergabekriterium zu behandeln, seien bereits eingeleitet worden.

"Die GKKE wendet sich ausdrücklich gegen diese Priorisierung, insbesondere von wirtschaftspolitischen Interessen, in der Rüstungsexportpolitik", so Mutschler. Zwar seien auch sicherheitspolitische Interessen in der Rüstungsexportpolitik zu berücksichtigen, aber man fordere die Bundesregierung auf, Entscheidungen über Rüstungsexporte nicht vornehmlich an ihren Interessen in der Außen-, Wirtschafts- und Sicherheitspolitik auszurichten, "sondern den Aspekten Menschenrechte, Demokratie und Frieden Priorität einzuräumen".

Weitere Meldungen

Verbände schließen Klage gegen neues Infrastrukturgesetz nicht aus

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach dem Beschluss des Infrastruktur-Zukunftsgesetzes durch das Bundeskabinett schließen Umweltverbände eine Klage nicht aus. "Ich weiß aus

Mehr
20-Jährige in Trier wegen Tötung von Baby zu fast vier Jahren Haft verurteilt

Wegen der Tötung ihres Babys ist eine 20-Jährige in Trier zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Landgericht in der rheinland-pfälzischen

Mehr
Mehr als 100 neue Arten auf französischen Antillen entdeckt

Ein kleiner weißer Skorpion, dutzende Insekten und Pflanzen: Forscher haben auf den französischen Antillen mehr als 100 bislang unbekannte Arten entdeckt. Gefunden wurden sie im

Mehr

Top Meldungen

Stimmung in deutscher Wirtschaft trübt sich erneut ein

München (dts Nachrichtenagentur) - Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich zuletzt erneut eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Dezember auf 87,6

Mehr
Pensionierungswelle im Schuldienst flacht weiter ab

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Am 1. Januar 2025 hat es in Deutschland 1.418.800 Pensionäre des öffentlichen Dienstes nach dem Beamten- und Soldatenversorgungsrecht

Mehr
Auftragsbestand der Industrie im Oktober gestiegen

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im Oktober 2025 gegenüber September saison- und kalenderbereinigt um

Mehr