Brennpunkte

Haager Gericht bestätigt Anklagepunkte gegen ugandischen Milizenführer Joseph Kony

  • AFP - 6. November 2025, 19:26 Uhr
Bild vergrößern: Haager Gericht bestätigt Anklagepunkte gegen ugandischen Milizenführer Joseph Kony
Kony wurde seit 2006 nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen
Bild: AFP

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat alle 39 Anklagepunkte wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen den flüchtigen ugandischen Milizenführer Joseph Kony bestätigt.

Im Fall des flüchtigen ugandischen Milizenführers  Joseph Kony hat Internationale Strafgerichtshof (IStGH) alle 39 Anklagepunkte wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestätigt. Die Richter des Gerichts in Den Haag erklärten am Donnerstag, es gebe berechtigte Gründe für die Annahme, dass Kony als "indirekter Mittäter" für 29 Anklagepunkte, darunter Mord und Folter, verantwortlich gewesen sei.

Das Gericht erklärte zudem, dass Kony sich als "direkter Täter" in zehn Fällen verantworten müsse, die zwei Opfer betreffen würden, die gezwungen worden seien, seine "Ehefrauen" zu sein. Zu den Anklagepunkten gehören Sklaverei, Zwangsheirat und Vergewaltigung.

Normalerweise würde auf die Bestätigung der Anklage ein Prozess folgen. Das Gericht lässt jedoch keine Verfahren in Abwesenheit zu - und Kony ist seit 2006 nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden.

Kony war der erste mutmaßliche Kriegsverbrecher, der 2005 vom IStGH angeklagt worden war. Er soll die Taten zwischen Juli 2002 und Dezember 2005 im Norden Ugandas begangen haben.

Der selbsternannte Prophet Kony hatte 1987 die christlich-fundamentalistische Widerstandsarmee des Herrn (LRA) gegründet. Nach Angaben der UNO tötete die LRA in ihrem Kampf gegen die ugandische Regierung mehr als 100.000 Menschen und entführte 60.000 Kinder.

Kony war 2006 aus dem Norden Ugandas in den Sudan geflohen, den er wegen des dort herrschenden Bürgerkriegs aber verlassen musste. Anschließend ließ er sich in einer abgelegenen Region der Zentralafrikanischen Republik nieder, wie eine Gruppe von UN-Experten im Juni 2024 feststellte. Es ist nicht bekannt, ob er überhaupt noch am Leben ist.

Weitere Meldungen

US-Abgeordnete wollen Andrew bei Ermittlungen zu Epstein befragen

Der wegen seiner früheren Verbindungen zu Jeffrey Epstein in Ungnade gefallene britische Königs-Bruder Andrew soll nach dem Wunsch von US-Abgeordneten im Zuge der Ermittlungen

Mehr
Israelische Armee greift Hisbollah-Waffenlager im Südlibanon an

Die israelische Armee hat mehrere Hisbollah-Ziele im Süden des Libanon angegriffen. Die Angriffswellen am Donnerstag hätten der "terroristischen Infrastruktur und Waffenlagern"

Mehr
RSF-Miliz stimmt Waffenruhe-Vorschlag internationaler Vermittler zu

Im Bürgerkriegsland Sudan hat die Konfliktpartei Rapid Support Forces (RSF) nach eigenen Angaben einem internationalen Vermittlervorschlag für eine Waffenruhe zugestimmt. Die

Mehr

Top Meldungen

Bericht: Porsche plant Rückzug aus China

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Der Sportwagenhersteller Porsche bereitet offenbar den schrittweisen Rückzug aus China vor. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus"

Mehr
Merz verspricht Stahlbranche Einsatz für bessere Rahmenbedingungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat der kriselnden deutschen Stahlindustrie beim "Stahlgipfel" im Kanzleramt zugesagt, sich für bessere

Mehr
Union gegen Gesetzesverschärfungen bei Mietwucher

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Kurz vor der Abstimmung über das Mietwuchergesetz im Bundestag hat sich der Sprecher der Unionsfraktion für Wohnen und Bauen, Jan-Marco Luczak

Mehr