Brennpunkte

Selenskyj hofft auf Einigung bei eingefrorenen Russland-Vermögen

  • dts - 23. Oktober 2025, 17:21 Uhr
Bild vergrößern: Selenskyj hofft auf Einigung bei eingefrorenen Russland-Vermögen
Wolodymyr Selenskyj (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich am Donnerstagnachmittag optimistisch gezeigt, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs auf dem EU-Gipfel in Brüssel in der Debatte über die Verwendung von eingefrorenen russischen Vermögenswerten Fortschritte machen werden.

"Wenn wir nicht einen Sieg Russlands zulassen wollen, dann müssen wir uns verteidigen und deswegen können wir heute weiterkommen", sagte er bei einer Pressekonferenz. Man müsse die Gelder für die ukrainische Waffenproduktion nutzen. Am besten wäre es, wenn sie schon Anfang 2026 zur Verfügung stünden, erklärte er. "Ich hoffe auf eine positive politische Entscheidung in der ein oder anderen Form, um der Ukraine zu helfen, vor allem mit den eingefrorenen Vermögenswerten."

Die EU-Kommission schlägt vor, dass die eingefrorenen Vermögen in einen sogenannte "Reparationskredit" für die Ukraine in Höhe von 140 Milliarden Euro umgewandelt werden sollen. Widerstand kam im Vorfeld des EU-Gipfels von Belgien, wo ein Großteil der Vermögen liegt.

Der ukrainische Präsident begrüßte die Annahme des 19. Sanktionspakets gegen Russland durch die EU-Mitgliedsstaaten. Außerdem dankte er den Ländern, die den Kauf von US-Waffen für die Ukraine über die Purl-Initiative finanzieren. Finnland und Spanien beteiligen sich nun ebenfalls daran.

Nachdem US-Präsident Donald Trump sich zuletzt für einen Stopp der Kampfhandlungen und Verhandlungen auf Basis des aktuellen Frontverlaufs ausgesprochen hatte, warnte Selenskyj erneut vor Gebietsabtretungen. "Man spricht von einem Tauschgeschäft, aber ich muss meinen Freunden und Partnern sagen: Das ist kein Tauschgeschäft, wenn man auf dem eigenen Staatgebiet einen Tausch vornimmt", erklärte er. "Wenn man nichts bekommt, auf dem eigenen Gebiet aber jemand anders etwas haben will, wo ist da der Tausch?" Man müsse nun mehr Druck auf Russland ausüben, damit sich das Land zu Friedensgesprächen bereiterklärt.

Weitere Meldungen

Angeschossener Bundeswehrsoldat in Bayern: Polizei war über Übung informiert

Die bayerische Polizei ist über eine Übung der Bundeswehr im oberbayerischen Erding, bei der ein Soldat angeschossen wurde, im Vorfeld informiert gewesen. Für die

Mehr
Russische Militärflugzeuge für 18 Sekunden im Luftraum von Litauen

Vilnius (dts Nachrichtenagentur) - Nach Angaben der Streitkräfte von Litauen sind am Donnerstag zwei russische Flugzeuge aus der Region Kaliningrad in den litauischen Luftraum

Mehr
Putin: US-Sanktionen "haben keine bedeutende Wirkung" auf russische Wirtschaft

Die neuen US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil werden nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin die Wirtschaft seines Landes nicht allzu sehr

Mehr

Top Meldungen

KfW streicht bis 2029 jede zehnte Stelle in Entwicklungsbank

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Die staatliche Förderbank KfW baut in ihrer Entwicklungsbank rund jede zehnte Stelle ab. Bis 2029 sollen etwa hundert Jobs wegfallen,

Mehr
Bundesarbeitsgericht stärkt Anspruch auf gleichen Lohn für Frauen

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt hat den Anspruch von Frauen auf gleichen Lohn gestärkt. Nach einem am Donnerstag verkündeten Urteil müssen Frauen in einem ersten

Mehr
Tourismus-Koordinator pocht auf Gastro-Steuersenkung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Christoph Ploß, Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus, fordert ein Einlenken der Bundesländer beim Streit um

Mehr