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Kolumbien wirft USA Tötung eines Fischers bei Anti-Drogen-Einsatz vor

  • AFP - 19. Oktober 2025, 08:14 Uhr
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Gustavo Petro und Donald Trump
Bild: AFP

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat den USA vorgeworfen, bei einem Angriff mutmaßlicher Drogenboote in der Karibik in kolumbianischen Hoheitsgewässern einen Fischer getötet zu haben. Dieser habe 'keinerlei Verbindung zu Drogenhändlern' gehabt.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat den USA vorgeworfen, bei einem Einsatz gegen mutmaßliche Drogenboote in der Karibik in kolumbianischen Hoheitsgewässern einen unbeteiligten Fischer getötet zu haben. Der bei einem Angriff im September ums Leben gekommene Alejandro Carranza habe "keinerlei Verbindung zu Drogenhändlern" gehabt und lediglich Fischfang betrieben, erklärte Petro am Samstag (Ortszeit) im Onlinedienst X.

"Wir erwarten Erklärungen von der US-Regierung", fügte Petro hinzu. Staatliche Vertreter der USA hätten "einen Mord begangen" und die "Souveränität" Kolumbiens in den Hoheitsgewässern des Landes verletzt. Petro teilte auf X ein Video mit einem Statement von Angehörigen Carranzas, denen zufolge der Mann bei einer Fangfahrt in der Karibik getötet worden war.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, zwei überlebende Insassen eines U-Boots mit angeblicher Drogenfracht, welches das US-Militär zuvor in der Karibik angegriffen hatte, an ihre Heimatländer zu überstellen. Zwei der "Terroristen" an Bord des U-Boots seien getötet worden, die beiden anderen "Terroristen" würden zur Inhaftierung und Strafverfolgung in ihre Heimatländer Ecuador und Kolumbien zurückgeschickt, schrieb Trump am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social.

Trump hatte den Angriff auf das U-Boot bereits am Freitag bekanntgegeben und mitgeteilt, dieses sei "speziell für den Transport riesiger Mengen von Drogen gebaut" worden. Am Samstag erklärte der US-Präsident, das "sehr große" U-Boot habe sich auf einer bekannten Drogenschmuggel-Route in Richtung der Vereinigten Staaten befunden. 

Der US-Präsident hatte vor einigen Wochen Kriegsschiffe in die Karibik entsandt, die nach seinen Angaben den Drogenschmuggel in der Region bekämpfen sollen. Dabei griffen die US-Schiffe mehrfach kleine Boote an, die angeblich Drogen transportierten. Insgesamt wurden bei den bisherigen US-Angriffen auf angebliche Drogenboote mehr als zwei Dutzend Menschen getötet.

Der US-Militäreinsatz in der Karibik hatte insbesondere die Spannungen zwischen den USA und Venezuela erheblich verschärft. Trump wirft dem venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren.

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