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Familie von mutmaßlichem Opfer begrüßt Aufhebung von Titeln für Prinz Andrew

  • AFP - 18. Oktober 2025, 15:07 Uhr
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Prinz Andrew im Dezember 2023
Bild: AFP

Nach der Aufhebung der königlichen Titel von Prinz Andrew hat sich die Familie seines mutmaßlichen Opfers zufrieden gezeigt. Seine Schwester Virginia Giuffre sei mit der Entscheidung des britischen Königshauses 'rehabilitiert', sagte ihr Bruder.

Nach der Aufhebung der königlichen Titel von Prinz Andrew hat sich die Familie seines mutmaßlichen Opfers zufrieden gezeigt. Seine Schwester Virginia Giuffre sei mit der Entscheidung des britischen Königshauses seiner Ansicht nach rehabilitiert, sagte Sky Roberts der BBC. "All die Jahre der Arbeit, die sie investiert hat, werden nun einer gewissen Gerechtigkeit zugeführt." Giuffre hatte Prinz Andrew vorgeworfen, sie im Alter von 17 Jahren missbraucht zu haben. Sie beging im April Suizid.

"Wir haben heute viele Tränen der Freude und der Trauer vergossen", sagte Roberts am späten Freitagabend der BBC. "Ich denke, ich bin glücklich, weil dies Virginia in vielerlei Hinsicht rehabilitiert." Seine Schwester wäre vermutlich "sehr stolz".

Offensichtlich auf Druck seines Bruders, König Charles III., hatte Prinz Andrew am Freitag erklärt, dass er seine royalen Titel und ihm verliehene Ehrungen nicht länger nutzen werde. Er sei nach Gesprächen mit Charles III. und seiner Familie zu dem Schluss gekommen, "dass die anhaltenden Vorwürfe gegen mich der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie schaden". Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wies der 65-Jährige erneut zurück.

Die Vorwürfe gegen Prinz Andrew stehen im Zusammenhang mit seinen Verbindungen zum US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Der Milliardär war 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden, nach offiziellen Angaben beging er Suizid. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und an Prominente für sexuelle Handlungen weitergereicht zu haben - darunter auch Andrew.

Andrews umstrittene Beziehungen zu Epstein waren in den vergangenen Tagen erneut ins Rampenlicht gekommen: In der kommenden Woche erscheinen posthum die Memoiren von Virginia Giuffre, die im April im Alter von 41 Jahren Suizid begangen hatte. In dieser Woche waren bereits Auszüge aus dem Buch in der Presse veröffentlicht worden. Giuffre wirft Prinz Andrew darin vor, Sex mit ihr, der damals Minderjährigen, als sein "Geburtsrecht" angesehen zu haben. 

Ein Rechtsstreit zwischen Giuffre und Prinz Andrew war 2022 außergerichtlich beigelegt worden. Ein Bundesgericht in New York setzte eine entsprechende Vereinbarung nach der Zahlung einer Entschädigung in unbekannter Höhe in Kraft. Medienberichten zufolge bekam Giuffre eine Millionensumme. Prinz Andrew entging damit nicht nur einer strafrechtlichen Verfolgung, sondern auch einem Zivilprozess mit vielen unangenehmen Fragen.

Der Fall Epstein sorgt auch in den USA seit Monaten immer wieder für Schlagzeilen. Er soll jahrelang Umgang mit US-Präsident Donald Trump und anderen Prominenten wie Ex-Präsident Bill Clinton gepflegt haben. Viele Kritiker von Trump, aber auch Anhänger aus seinem eigenen Lager, fordern die vollständige Veröffentlichung aller Gerichtsakten und Aussagen zu Epstein.

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