Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat das von ihr vorgelegte Tariftreuegesetz gegen Kritik aus der Wirtschaft verteidigt. "Es geht um transparente und rechtssichere und vor allem aber auch um faire Verfahren" bei öffentlichen Ausschreibungen, sagte Bas am Freitag im Bundestag. "Und zum fairen Wettbewerb gehört auch, dass wir mit Steuergeld kein Lohndumping betreiben."
Mit dem Gesetz will die Bundesregierung sicherstellen, dass öffentliche Aufträge ab 50.000 Euro nur an Unternehmen gehen, die sich bei Lohn und Arbeitszeiten an die Standards aus Tarifverträgen halten. Zur Überwachung soll eine neue Behörde geschaffen werden. Das Kabinett hatte den Entwurf, den Bas gemeinsam mit Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) vorgelegt hatten, Anfang August gebilligt. Nun wurde es in erster Lesung im Bundestag beraten.
"Wir stärken denen den Rücken, die ihre Leute anständig bezahlen und gut behandeln", sagte Bas weiter. "Wer nach Tarif bezahlt, darf bei der öffentlichen Auftragsvergabe nicht der Dumme sein."Â
Wirtschaftsverbände sehen das Gesetz kritisch. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes, Steffen Kampeter, sprach von einem "Anti-Wachstumsgesetz": "Es schafft neue Bürokratie, schließt gerade kleinere Betriebe von öffentlichen Ausschreibungen aus", erklärte er. Auch dürfe der Staat nicht entscheiden, "welche Tarifverträge gelten sollen". Das widerspreche dem Grundgesetz und EU-Recht. Er forderte, das Vorhaben zu stoppen.
Bas versprach derweil, dass das Gesetz "so unbürokratisch wie möglich" umgesetzt werde. Viele Regelungen im Detail stehen noch nicht fest, etwa wie Unternehmen ihre "Tariftreue" nachweisen sollen. Laut Gesetzesentwurf soll es unter anderem die Möglichkeit geben, sich als tariftreues Unternehmen zertifizieren zu lassen.
Wirtschaft
Bas verteidigt geplantes Tariftreuegesetz gegen Kritik aus der Wirtschaft
- AFP - 10. Oktober 2025, 11:54 Uhr

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat das von ihr vorgelegte Tariftreuegesetz gegen Kritik aus der Wirtschaft verteidigt: 'Es geht um transparente und rechtssichere und vor allem aber auch um faire Verfahren' bei öffentlichen Ausschreibungen.
Weitere Meldungen
Der Chemiekonzern BASF überträgt seine Lacksparte mehrheitlich an das US-Unternehmen Carlyle. Wie BASF am Freitag mitteilte, soll der Bereich Coatings mit den
MehrNeue Zoll- und Handelsbarrieren sorgen in den Chefetagen international agierender Unternehmen für erhebliche Sorgenfalten - vor allem in den USA. Einer am Freitag
MehrChina will für Schiffe aus den USA, die chinesische Häfen anlaufen, künftig eine Gebühr erheben. Die "spezielle Hafengebühr" werde ab dem 14. Oktober fällig und betreffe
MehrTop Meldungen
Die Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich im September zum zweiten Mal in Folge eingetrübt. Das Mittelstandsbarometer der Förderbank KfW und des Münchner Ifo-Instituts
MehrDie Weinernte in Deutschland fällt in diesem Jahr voraussichtlich besser aus als im sehr schwachen Vorjahr. Die absehbare Erntemenge liegt bei 8,2 Millionen Hektoliter Weinmost -
MehrWiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Nach der schwachen Weinmosternte im Vorjahr kann ein Teil der Weinbaubetriebe in Deutschland in 2025 mit einer besseren Ernte rechnen. Wie das
Mehr