Gesundheit

Studie: 16.500 Todesfälle in diesem Sommer wegen Klimawandels in europäischen Städten

  • AFP - 17. September 2025, 10:11 Uhr
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Hitze in Rom
Bild: AFP

Der Temperaturanstieg infolge des Klimawandels ist einer Studie zufolge für rund 16.500 Todesfälle in europäischen Städten in diesem Sommer verantwortlich. Der vom Menschen verursachte Klimawandel sei ursächlich für fast 70 Prozent der geschätzt 24.400 Hitzetoten, erklärten die Wissenschaftler.

Der Temperaturanstieg infolge des Klimawandels ist einer Studie zufolge für rund 16.500 Todesfälle in europäischen Städten in diesem Sommer verantwortlich. Der vom Menschen verursachte Klimawandel sei ursächlich für fast 70 Prozent der geschätzt 24.400 Hitzetoten in 854 Städten in Europa, erklärten Wissenschaftler des Imperial College in London und der London School of Hygiene and Tropical Medicine am Mittwoch. 

Die in der Untersuchung aufgeführte Totenzahl beruht auf Modellrechnungen. Die Studie wurde noch nicht im sogenannten Peer-Review-Verfahren durch mehrere Fachexperten unabhängig voneinander überprüft. Sie soll einen schnellen Überblick über die durch den Klimawandel verursachten Todesfälle geben.

Die Klima- und Gesundheitsforscher wollen mit ihrer Arbeit auf die Todesopfer während Hitzewellen aufmerksam machen, noch bevor offizielle Daten dazu veröffentlicht werden. In Ländern wie Spanien, Portugal und Großbritannien war in diesem Jahr der heißeste Sommer seit Beginn der der Aufzeichnungen registriert worden. Die Studie umfasst nur einen Teil Europas, einige Regionen wie der Balkan wurden nicht berücksichtigt.

Der Studie zufolge sind in Rom 800 Todesfälle in diesem Sommer auf den Klimawandel zurückzuführen, in Athen 600 und in Paris 400. Mehr als 85 Prozent der Opfer war demnach älter als 65 Jahre. "Es reicht schon, wenn die Hitzewellen um zwei bis vier Grad Celsius heißer sind, damit Tausende Menschen sterben", sagte einer der Autoren der Studie, Garyfallos Konstantinoudis. 

Es sei derzeit unmöglich, "Echtzeitstatistiken zu erhalten", erklärte die als Co-Autorin an der Studie beteiligte Klimatologin Friederike Otto vom Londoner Imperial College. Die Schätzungen lägen aber "im Rahmen". Der auf die Erforschung der Erdatmosphäre spezialisierte Wissenschaftler Akshay Deoras von der Universität Reading erklärte, die für die Studie verwendeten Methoden seien "wissenschaftlich fundiert". Es handele sich um "vorsichtige" Schätzungen. "Die tatsächliche Zahl der Todesfälle könnte sogar noch höher sein."

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