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Unfälle von Senioren - Kaum Alkohol, viel Abbiegen

  • Holger Holzer/SP-X - 26. November 2024, 11:37 Uhr
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Senioren haben weniger Unfälle Foto: SP-X

Ältere Autofahrer profitieren von ihrer Routine und sind selten in Unfälle verstrickt. Kracht es doch einmal, sind sie aber übermäßig oft schuld.

Ältere Autofahrer sind seltener in Unfälle verstrickt als junge. Wenn doch, sind sie aber häufig die Hauptverursacher, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Demnach trugen die Über-64-Jährigen 2023 in rund zwei Drittel der Unfälle, an denen sie beteiligt waren, die überwiegende Schuld, bei den Über-75-Jährigen lag die Quote bei rund drei Vierteln. Bei den Unter-65-Jährigen waren 54,8 Prozent die Hauptverursachenden. Am niedrigsten war der Anteil in der Altersgruppe der 45- bis 55-Jährigen mit 49,8 Prozent.

Insgesamt waren im Jahr 2023 gut 317.700 Autofahrerinnen und -fahrer an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt, 14,7 Prozent von ihnen waren 65 Jahre und älter. Die von der Polizei registrierten Unfallursachen unterscheiden sich bei älteren Autofahrern von denen in jüngeren Altersgruppen. So wird ihnen häufiger die Missachtung der Vorfahrtsregeln vorgeworden, auch Fehlverhalten bei Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren zählt zu den besonders gängigen Unfallursachen. Deutlich seltener als jüngeren Fahrern werden älteren Menschen Geschwindigkeitsübertretungen, Alkoholfahrten und das Nichteinhalten des korrekten Abstands vorgeworfen.

Ältere Menschen sind in Verkehr besonders verletzlich. So lag der Anteil der mindestens 65-Jährigen an allen Verunglückten bei 14,4 Prozent, bei den Todesopfern war er mit 37,7 Prozent wesentlich höher. Während der Anteil der Getöteten an den Verunglückten bei den unter 65-Jährigen bei 0,6 Prozent lag, betrug er bei den Seniorinnen und Senioren 2,0 Prozent. Die Statistiker führen das zum einen auf die im Alter nachlassende physische Widerstandskraft zurück, zum anderen nehmen ältere Menschen häufiger als Fußgänger am Verkehr teil und sind daher einem größeren Risiko für schwerwiegendere Verletzungen ausgesetzt.

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