Bedrohtes Refugium der größten Menschenaffen der Welt: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist wegen massiver Abholzung infolge des dortigen bewaffneten Konflikts der Kahuzi-Biega-Park bedroht, in dem die letzten Östlichen Flachlandgorillas der Welt leben. Laut einem aktuellen Bericht örtlicher Umweltschützer werden in dem Nationalpark monatlich rund 1500 Bäume gefällt, um daraus Bretter oder Holzkohle herzustellen. Der Unesco-Park liegt mitten in der Konfliktregion.
Zwar sei der demografische Druck der Hauptgrund für die Abholzung, heißt es in dem Bericht der lokalen Umweltgruppe Sydhe und des Institute for Electoral Governance and Education (IGE). Doch die Situation habe sich durch das erneute Aufflammen des bewaffneten Konflikts in der Region noch weiter verschärft.
Der etwa 6000 Quadratkilometer große Park liegt im östlichen Teil des Landes nahe des Kivu-Sees und der Grenze zu Ruanda. Die Unesco hat den Park als gefährdetes Weltnaturerbe gelistet, weil dort Milizen, Siedler und Wilderer ihr Unwesen treiben und der Regenwald durch Abholzung bedroht ist.
Die örtlichen Behörden betonen, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Park und die darin lebenden Tiere zu schützen. Das örtliche Umweltamt hat nach eigenen Angaben entlang der Parkgrenzen Forstwächter eingesetzt. Der Park selbst erklärte, dass die am stärksten von der Abholzung betroffenen Gebiete von bewaffneten Gruppen kontrolliert würden, "die Holzeinschlag und illegalen Bergbau in großem Stil betreiben".
Laut einem Autor des Berichts sind viele Teile des Gebiets von M23-Rebellen besetzt. Um an Holz heranzukommen, hätten die Menschen "keine andere Möglichkeit als den Kahuzi-Biega-Park", sagte Patrice Lwabaguma der Nachrichtenagentur AFP. Die Bretter und Säcke würden in Privatfahrzeugen, auf Motorrädern oder zu Fuß nach Bukavu, die Hauptstadt von Süd-Kivu, transportiert. Sie gelangten aber auch per Boot über den Kivu-See nach Goma, die Hauptstadt der Nachbarprovinz Nord-Kivu.
Seit den Kriegen der 1990er Jahre ist der an Bodenschätzen reiche Osten der Demokratischen Republik Kongo von Gewalt geprägt. Vor zweieinhalb Jahren flammten die Konflikte wieder auf, als die Rebellen der Bewegung 23. März (M23) begannen, weite Teile des Landes zu erobern. Mittlerweile beherrschen die M23-Rebellen unter anderem weite Teile des Umlands der Hauptstadt von Nord-Kivu, Goma.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen waren Ende 2023 fast sieben Millionen Menschen in dem Land auf der Flucht, davon allein 2,8 Millionen in der Provinz Nord-Kivu.
Brennpunkte
Abholzung bedroht Park mit gefährdeten Gorillas in Demokratischer Republik Kongo
- AFP - 24. Juli 2024, 18:28 Uhr
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Bedrohtes Refugium der größten Menschenaffen: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist wegen massiver Abholzung infolge des dortigen bewaffneten Konflikts der Kahuzi-Biega-Park bedroht, in dem die letzten Östlichen Flachlandgorillas der Welt leben.
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