Politik

Harris übt scharfe Kritik an Trump bei Wahlkampfauftritt in Milwaukee

  • AFP - 24. Juli 2024, 04:58 Uhr
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Kamala Harris bei ihrer Rede in Milwaukee
Bild: AFP

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat bei ihrem ersten Wahlkampfauftritt in ihrer neuen Rolle als mutmaßliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten scharfe Kritik an ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump geäußert.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat bei ihrem ersten Wahlkampfauftritt in ihrer neuen Rolle als mutmaßliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten scharfe Kritik an ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump geäußert. Der Rechtspopulist verfolge eine rückwärtsgewandte Politik, sagte Harris am Dienstag unter dem Jubel ihrer Anhänger. Eine neue Umfrage sah Harris, die am Dienstag weitere Unterstützung erhielt, knapp vor Trump. Der Republikaner sagte derweil, er sei zu einem Fernsehduell mit Harris bereit.

"Wollen wir in einem Land der Freiheit, des Mitgefühls und der Rechtsstaatlichkeit leben, oder in einem Land des Chaos, der Angst und des Hasses?", sagte Harris bei der Veranstaltung in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin, der als einer der Schlüsselstaaten bei der Wahl im November gilt. In Milwaukee hatte vergangene Woche der Parteitag der Republikaner stattgefunden, auf dem Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt wurde.

Sie kenne Männer wie Trump, fuhr Harris fort. Sie wiederholte damit Äußerungen vom Montag, als sie darauf verwiesen hatte, dass sie es in ihrer Zeit als Staatsanwältin "mit Tätern aller Art aufgenommen" habe.

Sie werde "mit Stolz meine Bilanz gegen seine stellen", rief Harris der Menge zu. Ein Schwerpunkt ihrer Rede war das Recht auf Abtreibung. Harris warf Trump vor, Abtreibungen verbieten zu wollen. "Wir vertrauen darauf, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von der Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben", sagte sie.

Harris gilt nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei. Am Dienstag sprachen sich auch die beiden führenden Demokraten im Kongress - der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, und der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries - bei einer gemeinsamen Pressekonferenz für eine Kandidatur von Harris aus. Schumer und Jeffries gehörten zu den letzten politischen Schwergewichtigen der Demokraten, die sich bislang nicht öffentlich hinter die 59-Jährige gestellt hatten.

Unterstützung bekam Harris auch von Hollywood-Star George Clooney. Dieser war vor knapp zwei Wochen einer der ersten großen Spendensammler der Demokraten, die Präsident Biden öffentlich zum Verzicht auf eine erneute Kandidatur aufgefordert hatten.

Biden hatte am Sonntag angesichts der Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Fitness den Verzicht auf seine erneute Kandidatur erklärt und Harris seine Unterstützung zugesagt. Der 81-Jährige war nach einem schwachen Aufritt bei einem TV-Duell gegen Trump zunehmend in die Kritik geraten.

Harris hat nach eigenen Angaben inzwischen die Unterstützung von genügend Delegierten, um offiziell zur Kandidatin der Demokraten gekürt zu werden. Die Nominierung soll bis zum 7. August in einer Onlineabstimmung der Delegierten erfolgen - fast zwei Wochen vor dem Parteitag der Demokraten in Chicago.

Derweil wurden erste Umfragen seit Bidens Rückzug aus dem Rennen um das Weiße Haus veröffentlicht. Eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage von Reuters/Ipsos sah Harris mit 44 Prozent leicht vor Trump, der den Angaben zufolge auf 42 Prozent kam. In einer anderen, ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Umfrage von PBS News/NPR/Marist landete Trump hingegen mit 46 Prozent leicht vor Harris, die 45 Prozent erzielte. In beiden Fällen lag der Vorsprung jedoch innerhalb der Fehlermarge.

Trump sagte unterdessen während eines Telefoninterviews mit Journalisten, er sei zu einem Fernsehduell mit Harris bereit - oder auch zu "mehr als einer Debatte".

Gegen Harris rechnet sich Trump, der vor gut einer Woche offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner nominiert worden war, nach eigenen Angaben bessere Chancen aus als gegen Biden. "Sie ist viel radikaler als er (...). Ich denke also, dass sie leichter (zu schlagen) sein sollte als Biden, denn er war etwas mehr Mainstream, aber nicht viel", sagte der 78-Jährige.

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