Politik

Unruhen in Bangladesch: Polizei verhängt Verbot aller politischen Kundgebungen

  • AFP - 19. Juli 2024, 11:12 Uhr
Bild vergrößern: Unruhen in Bangladesch: Polizei verhängt Verbot aller politischen Kundgebungen
Protest in Bangladesch
Bild: AFP

Nach den schwersten Unruhen seit Tagen in Bangladesch mit mindestens 39 Toten im Zuge der Proteste gegen Quoten für begehrte Jobs im Öffentlichen Dienst hat die Polizei in der Hauptstadt Dhaka ein ganztägiges Verbot aller politischen Kundgebungen verhängt.

Nach den schwersten Unruhen seit Tagen in Bangladesch mit mindestens 39 Toten hat die Polizei in der Hauptstadt Dhaka ein ganztägiges Verbot aller politischen Kundgebungen verhängt. "Wir haben heute alle Kundgebungen, Umzüge und öffentlichen Versammlungen in Dhaka verboten", erklärte Polizeipräsident Habibur Rahman am Freitag. Nur so könne die "öffentliche Sicherheit" gewährleistet werden. Überdies gab die Polizei die Festnahme eines bekannten Oppositionspolitikers bekannt.  

Die Studenten in Bangladesch demonstrieren seit Wochen fast täglich gegen ein Quotensystem der Regierung, das vorsieht, dass mehr als die Hälfte der gut bezahlten Stellen im öffentlichen Dienst bestimmten Bevölkerungsgruppen vorbehalten sind. Nach Angaben der Kritiker begünstigen die Quoten die Unterstützer der Regierung der 76-jährigen Regierungschefin Shaikh Hasina, die im Januar bei einer praktisch ohne Opposition erfolgten Wahl für eine vierte Amtszeit bestätigt worden war. Die Studenten fordern bei der Vergabe der attraktiven Jobs ein leistungsorientiertes System anstelle der Quoten. 

Die Regierung in Dhaka hatte Anfang der Woche die Schließung von Schulen und Universitäten auf unbestimmte Zeit angeordnet. In den Tagen danach war die Gewalt eskaliert. Wie aus einer von der AFP zusammengestellten Aufstellung der Opferzahlen aus den Krankenhäusern hervorgeht, wurden allein am Donnerstag mindestens 32 Menschen getötet. Anfang der Woche hatten die Behörden bereits sieben Tote gemeldet. Die Zahl dürfte nach Berichten über gewaltsame Zusammenstöße in fast der Hälfte der 64 Bezirke des südostasiatischen Landes noch weiter steigen.

Nach Angaben der Polizei hatten die Demonstranten zahlreiche Polizei- und Regierungsbüros in Brand gesteckt und weitere "zerstörerische Aktivitäten" ausgeführt. Betroffen war unter anderem die Zentrale des staatlichen TV-Senders BTV. Nach Angaben der Polizei wurden bei den Zusammenstößen vom Donnerstag etwa hundert Beamte verletzt. Rund 50 Polizeiwachen seien "niedergebrannt" worden.

Weitere Meldungen

Frankreichs Abgeordnete bilden elf Fraktionen in der Nationalversammlung

Knapp zwei Wochen nach der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich haben die Abgeordneten elf Fraktionen gebildet - so viele wie noch nie. Das links-grüne Wahlbündnis Neue

Mehr
Scholz kommt zu Olympia-Eröffnungsfeier in Paris

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Freitag kommender Woche die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris besuchen. Das teilte Vize-Regierungssprecherin Christiane

Mehr
Karlsruhe urteilt im September über Ausschussvorsitze für AfD in Bundestag

In zwei Monaten will das Bundesverfassungsgericht darüber entscheiden, ob der AfD Vorsitze von Ausschüssen im Bundestag zustehen. Das kündigte es am Freitag in Karlsruhe an. Die

Mehr

Top Meldungen

Trotz Sanktionen: Etliche russische Schiffe in deutschen Häfen

Eschborn (dts Nachrichtenagentur) - Trotz der Sanktionen gegen Russlands Handelsflotte erreichen weiterhin zahlreiche Schiffe aus dem Land deutsche Seehäfen und Schleusen. Seitdem

Mehr
Erdbeerernte voraussichtlich gut ein Viertel geringer als im Vorjahr

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Die Erdbeerernte in Deutschland wird im Jahr 2024 voraussichtlich noch geringer ausfallen als im bereits sehr schlechten Erntejahr 2023. Wie

Mehr
Voraussichtlich schlechteste Erdbeerernte seit 1995 - Spargel ebenfalls schwach

Die Erdbeerernte in diesem Jahr ist nach ersten Einschätzungen so schlecht ausgefallen wie schon lange nicht mehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Freitag rechnen

Mehr