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Nordkorea meldet erfolgreiche Tests zu Mehrfach-Sprengköpfen

  • AFP - 27. Juni 2024, 12:54 Uhr
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Raketentest in Nordkorea, Foto von KCNA
Bild: AFP

Nordkorea hat nach eigenen Angaben erfolgreiche seine Fähigkeiten für Raketen mit Mehrfachsprengköpfen getestet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag mitteilte, gab es einen 'Test zur Trennung und Lenkung einzelner mobiler Sprengköpfe'.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben erfolgreich seine Fähigkeiten für Raketen mit Mehrfachsprengköpfen getestet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag mitteilte, wurde ein "Test zur Trennung und Lenkung einzelner mobiler Sprengköpfe" ausgeführt. 

Die "getrennten mobilen Sprengköpfe wurden korrekt auf die drei Zielkoordinaten gelenkt", hieß es bei KCNA zu dem Test. Durch den Test vom Mittwoch solle die Fähigkeit abgesichert werden, mehrere Sprengköpfe auf einer einzigen ballistischen Rakete abzufeuern. 

Das Erreichen dieser Technologie-Stufe ist entscheidend für Länder, die Interkontinentalraketen mit nuklearen Sprengköpfen anstreben, sagte der Nordkorea-Experte Hong Min vom Koreanischen Institut für die Nationale Wiedervereinigung. Nordkorea teste die Technik "Schritt für Schritt und über einen langen Zeitraum", fügte er hinzu. "Sie scheinen technologische Fortschritte in der frühen Phase der Entwicklung von Raketen mit Mehrfachsprengköpfen zu machen." 

Das südkoreanische Militär hatte zuvor erklärt, dass es sich bei dem Test des Nordens am Mittwoch offenbar um eine Hyperschall-Rakete gehandelt habe, der Start aber in einer Explosion in der Luft endete.

Nordkorea schickte zudem an drei Tagen in Folge mit Müll gefüllte Ballons nach Südkorea. Dem südkoreanischen Militär zufolge landeten bis Donnerstagmorgen rund 70 Ballons vor allem in der Grenzregion Gyeonggi und in der Seouler Region. Der Flughafen für die Hauptstadtregion in Incheon war am Mittwoch kurzzeitig geschlossen worden.

Der Inhalt der Ballons war an sich nicht gefährlich, hieß es, die Ballons seien aber bis zu zehn Kilogramm schwer. "Wenn sie schnell runterkommen, besteht ein Risiko", teilte die südkoreanische Armee weiter mit. Südkorea werde entsprechend der nordkoreanischen Handlungen reagieren. Pjöngjang reagiert mit den Müll-Sendungen laut eigenen Angaben auf ähnliche Angriffe aus dem Süden.

Nach vorherigen Müll-Ballons aus Nordkorea hatte Seoul Anfang Juni ein Militärabkommen zum Abbau der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel vollständig ausgesetzt. Südkorea schickte zudem Flugblätter ins Nachbarland und nahm seine Lautsprecher-Durchsagen in Richtung Norden wieder auf. Zudem unternahm die südkoreanische Marine am Mittwoch erstmals seit 2018 wieder Manöver mit Schießübungen um Inseln in der Nähe der westlichen innerkoreanischen Grenze. 

Gemeinsam mit den USA unternahm Seoul am Mittwoch auch Luftwaffenmanöver. Die Übungen von Südkorea, den USA und Japan unter dem Titel "Freedom Edge" legen eine Schwerpunkt auf Raketenstarts und Luftabwehr, U-Boot-Manövern und Cyberabwehr, wie der südkoreanische Generalstab mitteilte.

Zu diesem Zweck war der US-Flugzeugträger Theodore Roosevelt in Südkorea angekommen. Nordkorea kündigte daraufhin an, es halte sich "alle Möglichkeiten zur Demonstration seiner überwältigenden und neuen Abschreckungskraft offen". 

Südkorea, Japan und die USA hatten im vergangenen Jahr jährliche gemeinsame Manöver vereinbart, um gegenüber Nordkorea und China Präsenz zu zeigen. Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim hatte angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten - auch die taktischer Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.

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