Brennpunkte

Jahrestag von Tschernobyl: Selenskyj warnt vor Atomunglück-Gefahr in Saporischschja

  • AFP - 26. April 2024, 12:45 Uhr
Bild vergrößern: Jahrestag von Tschernobyl: Selenskyj warnt vor Atomunglück-Gefahr in Saporischschja
Gedenkstätte für die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe
Bild: AFP

Anlässlich des 38. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor der Gefahr eines Atomunglücks am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt.

Anlässlich des 38. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor der Gefahr eines Atomunglücks am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. "Seit nunmehr 785 Tagen halten russische Terroristen das Kraftwerk Saporischschja als Geisel", schrieb Selenskyj am Freitag im Onlinedienst X. Die ganze Welt müsse Druck auf Russland ausüben, damit die Anlage "befreit und wieder vollständig unter ukrainische Kontrolle gebracht wird", forderte er.

Es müsse sichergestellt werden, dass alle ukrainischen Atomanlagen vor russischen Angriffen geschützt würden, erklärte der ukrainische Staatschef weiter. Die sei "der einzige Weg", um weitere Katastrophen wie die von Tschernobyl zu verhindern.

Am 26. April 1986 war in Tschernobyl, etwa 100 Kilometer nördlich von Kiew, ein Reaktor explodiert. Der Vorfall gilt als weltweit größte Atomkatastrophe und verseuchte weite Teile der Ukraine, Russlands und Belarus'. Auch ein Großteil Westeuropas litt unter den Folgen der radioaktiven Strahlung.

Am ersten Tag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vor zwei Jahren hatten russische Truppen das Gelände von Tschernobyl unter ihre Kontrolle gebracht, sich später aber von der Anlage wieder zurückgezogen. Das Akw Saporischschja hingegen ist seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine von der russischen Armee besetzt. Europas größtes Atomkraftwerk lief zunächst unter russischer Kontrolle weiter, im Herbst 2022 wurde der Betrieb aber eingestellt.

Wiederkehrende Zwischenfälle rund um die Anlage haben die Sorgen vor einem schweren Atomunfall verstärkt. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für Drohnenangriffe auf das Kernkraftwerk verantwortlich. 

Weitere Meldungen

Verfassungsgerichtspräsident in Sorge um Freiheit und Demokratie

Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) - Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, mahnt zu Vorsicht: "Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit sind nicht so

Mehr
Macron dankt Xi für die Unterstützung eines "olympischen Friedens"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Unterstützung Chinas für das Vorhaben eines "olympischen Friedens" während der Pariser Sommerspiele begrüßt. "Ich danke Ihnen, sich

Mehr
Hamas stimmt Vorschlag für Feuerpause im Gazastreifen zu

Die radikalislamische Hamas hat nach eigenen Angaben einem Vorschlag Ägyptens und Katars für eine Feuerpause im Gazastreifen zugestimmt. Der Leiter des Politbüros der Hamas,

Mehr

Top Meldungen

Ifo-Präsident warnt: Wirtschaftsstandort Deutschland hat ein Problem

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die deutsche Politik aufgefordert, mit mehr Nachdruck auf die Schwierigkeiten der Wirtschaft zu reagieren. "Der

Mehr
FDP schließt weiteren staatlichen Eingriff beim Mindestlohn aus

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der Debatte um eine weitere Erhöhung der geltenden Lohnuntergrenze in Deutschland hat der FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer neuen staatlichen

Mehr
Studie: Berlin und München sind Topregionen für Zukunftsberufe

Essen (dts Nachrichtenagentur) - In den fünf deutschen Metropolregionen Berlin-Brandenburg, München, Hamburg, dem Rheinland und dem Ruhrgebiet ist die Zahl der

Mehr