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Steigender Trend bei Cannabiskonsum unter Deutschen

  • AFP - 24. April 2024, 10:32 Uhr
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Marihuanapflanze
Bild: AFP

Der Cannabiskonsum hat Suchtexperten zufolge in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland zugenommen. Viereinhalb Millionen erwachsene Deutsche oder 8,8 Prozent gaben 2021 an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben.

Der Cannabiskonsum hat Suchtexperten zufolge in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland zugenommen. Viereinhalb Millionen erwachsene Deutsche oder 8,8 Prozent gaben 2021 an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben, wie die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) am Mittwoch in Hamm in ihrem Jahrbuch Sucht mitteilte. Die DHS fordert in diesem Zusammenhang einen Ausbau der örtlichen Suchthilfe.

Bei den 18- bis 59-Jährigen verdoppelte sich zwischen 2012 und 2021 der Anteil an Konsumierenden von knapp fünf Prozent auf zehn Prozent, wie aus dem Jahrbuch Sucht hervorgeht. Zwischen den einzelnen Altersgruppen zeigten sich jedoch Unterschiede. So sei der Anteil der Konsumierenden vor allem in der Gruppe der 40- bis 59-Jährigen gestiegen und habe sich fast verdoppelt. Bei den 18- bis 24-Jährigen gab es hingegen keine bedeutende Veränderung.

Mit Blick auf problematischen Cannabiskonsum zeigten sich zudem Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Dabei seien Männer mit 3,4 Prozent nahezu doppelt so häufig betroffen wie Frauen mit 1,6 Prozent. Von problematischem Konsum sprechen Suchtexperten unter anderem, wenn Konsumierende Schwierigkeiten bei der Kontrolle oder Beendigung ihres Konsums zeigen.

Laut dem Jahrbuch gaben 2021 9,3 Prozent der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen zwölf und 25 Jahren an, bereits Erfahrung mit Cannabis gemacht zu haben. Von den Zwölf- bis 17-Jährigen hatten nach eigenen Angaben 7,6 Prozent im vergangenen Jahr Cannabis konsumiert. In allen Altersgruppen konsumierten 2021 mehr Jungen als Mädchen.

Der DHS zufolge zeigte sich auch einer gesteigerter Betreuungsbedarf in der Suchthilfe. In der ambulanten Suchthilfe verdreifachte sich der Anteil an Betreuungen demnach seit der Jahrtausendwende. Im stationären Bereich gab es sogar eine Verzehnfachung. Nach den Alkoholstörungen waren sogenannte cannabinoidbezogene Störungen 2022 der zweithäufigste Anlass für den Zugang zu Suchthilfeangeboten.

DHS-Geschäftsführer Peter Raiser forderte einen "Ausbau der örtlichen Suchthilfe", um Beratungen und Behandlungen flächendeckend anbieten zu können. "Zwar gibt es gute Angebote zur Prävention des problematischen Cannabiskonsums - es erscheint jedoch dringend erforderlich, auch diese deutlich auszubauen und weiterzuentwickeln", erklärte er.

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