Brennpunkte

Dutzende Tote bei Unwettern in Pakistan und Afghanistan

  • AFP - 17. April 2024, 16:06 Uhr
Bild vergrößern: Dutzende Tote bei Unwettern in Pakistan und Afghanistan
Hochwasser im Nordwesten Pakistans
Bild: AFP

Bei tagelangen Unwettern in Pakistan und Afghanistan sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In Pakistan starben innerhalb von vier Tagen mindestens 65 Menschen, wie die Behörden mitteilten. Im benachbarten Afghanistan wurden etwa 70 Tote gezählt.

Bei tagelangen Unwettern in Pakistan und Afghanistan sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In Pakistan starben innerhalb von vier Tagen mindestens 65 Menschen, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Im benachbarten Afghanistan wurden nach Behördenangaben in den vergangenen fünf Tagen etwa 70 Tote gezählt.

In Afghanistan hatten heftige Regenfälle seit Samstag in vielen Provinzen Überschwemmungen und Sturzfluten ausgelöst - nach einem ungewöhnlich trockenen Winter waren die Böden stark ausgetrocknet. Der Sprecher des Katastrophenschutzes, Janan Sayeq, sagte, bis Mittwoch seien ungefähr 70 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 50 weitere verletzt worden.

Mehr als 2600 Häuser wurden den Angaben zufolge beschädigt oder zerstört und 95.000 Hektar Ackerland vernichtet. Viele Menschen starben in einstürzenden Häusern.

In Pakistan fiel nach Angaben des Wetterdienstes seit Anfang April doppelt so viel Regen wie üblich. Zwischen Freitag und Montag lösten Gewitter mit Starkregen Sturzfluten aus. Die Wassermassen brachten sogar Häuser zum Einsturz. 28 Menschen wurden durch Blitze getötet.

Die meisten Todesopfer gab es in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes. Dort kamen 32 Menschen ums Leben, darunter 15 Kinder. 1300 Häuser wurden zerstört. Alle Opfer seien von einstürzenden Wänden und Dächern erschlagen worden, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde der Provinz, Anwar Khan. Viele Bewohner überfluteter Häuser flohen in höher gelegene Gebiete und kamen in provisorischen Notunterkünften unter. 

Pakistans Meteorologen beobachten seit Anfang April "ungewöhnliche Niederschlagsmuster", wie der Sprecher des Wetterdienstes, Zaheer Ahmad Babar, sagte. "Vom 1. bis 17. April haben wir Niederschlagsmengen registriert, die den historischen Durchschnitt um 99 Prozent übertrafen", erklärte er. Der Klimawandel sei "ein wesentlicher Faktor" dieser Entwicklung.

Der Regen ließ am Dienstag und Mittwoch in weiten Teilen des Landes nach, in den kommenden Tagen wird jedoch mit neuen Unwettern gerechnet.

Pakistan, das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt, ist eines der am stärksten vom Klimawandel bedrohten Länder. Im Sommer 2022 litt ein Drittel des südasiatischen Landes unter beispiellosen Überschwemmungen. Mehr als 33 Millionen Menschen waren betroffen, es gab mehr als 1700 Tote. Afghanistan gehört nach 40 Jahren Krieg zu den Ländern, die am schlechtesten auf extreme Wetterereignisse vorbereitet sind. Im Februar waren im Osten des Landes mindestens 25 Menschen bei einem Lawinenunglück infolge starker Schneefälle gestorben.

Weitere Meldungen

Palästinenser vertreiben EU-Diplomaten aus Museum im Westjordanland

Im Westjordanland haben Studenten einer palästinensischen Universität am Dienstag Vertreter mehrerer EU-Staaten aus einem Museum vertrieben. Unter den Besuchern des

Mehr
UN-unterstütztes Gericht stellt Haftbefehl gegen Ex-Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik au

Ein von der UNO unterstütztes Gericht hat internationalen Haftbefehl gegen den früheren Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, François Bozizé, erlassen. Wie der

Mehr
Kenias Präsident ordnet nach tödlichen Überschwemmungen Evakuierung an

Nach  verheerenden Überflutungen mit mindestens 171 Toten hat in Kenia Staatschef William Ruto das Militär zum Evakuierungseinsatz in besonders gefährdete beordert. "Das Militär,

Mehr

Top Meldungen

Studie: Deutschland muss bis 2035 rund 1,2 Billionen Euro für Energiewende ausgeben

Deutschland muss einer Untersuchung zufolge bis 2035 etwa 1,2 Billionen Euro ausgeben, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Das geht aus dem Fortschrittsmonitor

Mehr
Verkehrsminister: Deutschlandticket "nicht mehr wegzudenken"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Deutschlandticket, mit dem zum Pauschalpreis von 49 Euro pro Monat der ÖPNV in ganz Deutschland genutzt werden kann, ist nach Ansicht von

Mehr
Viel Wind und neue Ökostrom-Anlagen sorgen für neuen Rekord im April

Viel Wind und viele neue Anlagen haben im April für einen neuen Ökostrom-Rekord gesorgt: Vom 1. bis zum 29. April in diesem Jahr wurden rund 22,1 Milliarden Kilowattstunden grüner

Mehr