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Sonst noch was? - Meldungen für die Rundablage

  • Günter Weigel/SP-X - 9. August 2020, 09:38 Uhr

Man muss nicht alles weitermelden, was so im Porteingang landet. Diese News hätten es fast geschafft. Fast.

Der Journalist an sich, dies wissen wir vom Bonner Autor Gisbert Haeffs, ,,ist ein Universal-Dilettant." Er weiß alles, aber nichts richtig. Wir nehmen uns da nicht aus. Unser Wissen über Wirtschaft beispielsweise stammt aus grauer Studienzeit und dem mittelemsigen Studieren des Wirtschaftsteils einer ordentlichen Zeitung. Deswegen verstehen wir heute auch einiges nicht. Zum Beispiel stammt unser Wissen über die Geschäfte eines Verlages noch aus der Zeit, da Verlage es als ihre vornehmste Aufgabe betrachteten, Zeitungen oder Bücher herauszugeben.

Aber die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Geschäftsmodelle. So erreichte uns dieser Tage eine Pressemeldung, der zu Folge ein Unternehmen namens Superoperator gemeinsam mit Axel Springer ein europaweites digitales Waschanlagennetz entwickeln will. Anscheinend ging es völlig an uns vorbei, dass der Verlag bereits eine Kette von Waschanlagen betreibt und die werden nun mit weiteren Anlagen und Hilfe von Superoperator miteinander vernetzt, auf dass der Kunde online den Waschservice buchen und dann kontaktlos bezahlen kann.

Das ist in Zeiten von Corona zweifellos eine clevere Idee, die uns in der Redaktion auch fast überzeugte, diese Neuigkeit zu melden. ,,Mit der App digitalisieren wir den klassischerweise analogen Service der Autowäsche und gestalten ihn für Nutzer einfach, schnell und komfortabel - von der transparenten Suche bis zur Zahlung. Gleichzeitig bilden wir die Basis für eine künftige Integration im Fahrzeug" heißt es in der Pressemitteilung. Wir sind wir jetzt sehr gespannt, wie der Waschvorgang künftig ins Fahrzeug integriert wird. Außerdem fragten wir uns, wer denn eigentlich unterwegs sein Auto wäscht, dafür einen Termin braucht und nicht in einer Autoüberführungsfirma arbeitet. Aber das ist ja nicht unser Problem.

Unser Geschäft sind bekanntlich Nachrichten und die ,,Herausforderung" - um es einmal in PR-Sprech zu schreiben - besteht darin, die meldenswerten von den weniger wichtigen Neuigkeiten zu unterscheiden. Zu letzteren zählten wir auch die verschiedenen Jubelmeldungen über Red-Dots-Awards für Präsentationen und Messeauftritte. Bislang gingen wir davon aus, dass Messen dazu da sind, damit Besucher die ausgestellten Produkte vergleichen können. Schließlich steckt im Begriff ,,Messe" ja das miteinander messen. Jetzt gibt es also Preise, die honorieren wer sein Produkt auf einer Messe oder in Corona-Zeiten digital am hübschesten präsentiert. Moderne Zeiten, aber wir müssen ja nicht alles verstehen wollen.

Ganz altmodisch kam dieser Tage die gute alte Post daher und schickte eine Meldung, dass man nun eine Sonderserie mit Briefmarken zu Gunsten von Feuerwehren und anderen Rettungskräften herausgeben würde. Selbstredend mit allerlei entsprechendem Gerät bedruckt. Putzig. Leider sind die Zeiten von Sondermarken gefühlt 50 Jahre her. Wir bezweifeln deshalb, dass ein nennenswerter Betrag zustande kommt, weil natürlich nur der Aufschlag auf den Normalpreis den Helfern zugutekommt. Solange E-Mails portofrei sind, wird das wohl nichts mehr mit dieser Art von Geschäft.

Dem Weg in die digitale Rundablage folgte auch die Meldung, dass Aston Martin eine Flasche gestaltet hat, die nun standesgemäß mit schottischen Single Malt befüllt wird. Und zwar mit Black Bowmore. Das haben die Briten schon mehrfach getan, eigentlich schon 2016 ,,zum letzten Mal". Getreu dem James Bond Titel ,,Never say never" gab es nun ein allerletztes Mal. Die 27 Flaschen Black Bowmore DB5 1964 erinnern an jenen DB5 aus ,,Goldfinger" und die Umstellung von Kohle auf Dampf in der Destille im Jahr 1964. Wer sich ein entsprechendes Andenken in flüssiger Form sichern möchte: Im Spätherbst kommen die Flaschen in den Handel. Unverbindliche Preisempfehlung rund 55.000 Euro oder glatt 50.000 Pfund. Endlich mal ein Geschäft, das wir verstehen. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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