Die Hälfte aller Teilnehmer einer repräsentativen Umfrage kann nicht sagen, ob die Entlastung durch die Energiepreisbremse für sie notwendig ist oder nicht. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.
Im Rahmen der Strompreisbremse wird der Arbeitspreis für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. 24 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Stromtarif durch die Preisbremse gesenkt wird, bei 33 Prozent ist das nicht der Fall. Die Mehrheit von 43 Prozent konnte nicht sagen, ob ihr aktueller Stromtarif von der Preisbremse subventioniert wird.
Bei der Gaspreisbremse deckelt der Staat den Arbeitspreis für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf zwölf Cent pro Kilowattstunde. 63 Prozent der Umfrage-Teilnehmer heizen mit Gas. Rund ein Viertel (25 Prozent) der Befragten mit Gasheizung gaben an, dass ihr Gastarif durch die Preisbremse sinkt, bei 29 Prozent greift die Gaspreisbremse nicht. 46 Prozent der Befragten konnten dazu keine Auskunft geben.
"Fast die Hälfte der Deutschen kennt die Höhe ihres aktuellen Strom- oder Gastarifs nicht", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. " Das ist in zweierlei Hinsicht problematisch, denn möglicherweise bezahlen sie mehr als nötig und belasten damit gleichzeitig auch die Steuerzahler."
In ganz Deutschland gebe es derzeit Angebote für Neukunden, die deutlich unter den Preisgrenzen für Strom und Gas lägen. "Hat ein Haushalt die Chance, in einen günstigeren Tarif zu wechseln, kann er zum einen individuell sparen und seine Energiekosten deutlich senken", erklärt der Experte. Zum anderen würden durch den Wechsel in einen Tarif unter der Preisgrenze auch die staatlichen Ausgaben sinken.
Besonders hoch sind die Preise derzeit noch in den Grundversorgungstarifen der örtlichen Versorger. Ein Drei-Personen-Haushalt im Grundversorgungstarif bezahlt im März 2023 bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh im bundesweiten Durchschnitt rund 48 Cent pro Kilowattstunde. Der günstigste verfügbare Stromtarif mit empfehlenswerten Bedingungen liegt im Bundesschnitt aktuell bei rund 35 Cent und damit deutlich unter dem staatlichen Preisdeckel.
Ähnlich ist die Situation bei den Gastarifen. Wer in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh lebt, bezahlt im örtlichen Grundversorgungstarif derzeit im bundesweiten Durchschnitt rund 18 Cent pro Kilowattstunde. Der günstigste verfügbare Gastarif mit empfehlenswerten Bedingungen kostet aktuell rund elf Cent pro Kilowattstunde und kommt damit ebenfalls ohne staatliche Unterstützung aus.
Lifestyle
Energiepreisbremse bleibt vielen ein Rätsel
- Lars Wallerang/wid - 27. März 2023, 14:11 Uhr
Die Hälfte aller Teilnehmer einer repräsentativen Umfrage kann nicht sagen, ob die Entlastung durch die Energiepreisbremse für sie notwendig ist oder nicht.
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