Brennpunkte

Lange Reise für Bananen – von der Plantage zum Supermarkt

  • Redaktion - 14. Juli 2020

Zahlreiche Menschen essen gerne und oft Bananen. Sie enthalten viele Antioxidantien, Ballast- und Mineralstoffe sowie Vitamine. Der hohe Gehalt an Kalium und Magnesium sowie nennenswerten Anteilen an Beta-Carotin, Eisen, Folsäure und Kupfer macht sie zu einem gesunden Lebensmittel. Obwohl der Anbau von Bananenpflanzen in Deutschland nicht möglich ist, sind die Regale unserer Supermärkte jederzeit mit dem Obst gut bestückt.

Mit temperierbaren Lkw in die Geschäfte

Die Transportkette von Bananen ist lang. Zu den Hauptetappen gehören: Plantage, Verpackung, Verladen auf das Kühlschiff, Abladen, Reifehäuser, Auslieferung im Lkw an den Einzelhandel. Erfolgt der letztere Schritt bei uns, hat das Obst bereits Wochen in verschiedenen Stationen verbracht. Bevor der Zulieferer den Handel bedient, sind sämtliche Maßnahmen für eine gute Qualität bereits getroffen. Seine Aufgabe ist es jedoch, diese temperaturgerecht zu transportieren. Ebenso wie für alle anderen Lebensmittel spielt die Temperatur im Transporter für die Bananen eine große Rolle. Sie mögen weder zu niedrige noch zu hohe Celsiuswerte. Unternehmer, die sich der Obstlieferung verschrieben haben, nutzen bestenfalls einen Temperatur-Datenlogger für den Transport. Er gibt Sicherheit, dass jede Ware zu ihren jeweils individuellen Bedingungen kontrolliert ausgeliefert wird. Hilfreich ist eine integrierte Benachrichtungsanzeige, durch die sich Über- und Unterschreitungen des festgelegten Spielraums sofort feststellen lassen. Zudem speichern Temperaturlogger Verläufe und Zeitwerte – diese können zu einem späteren Zeitpunkt am Computer nachverfolgt werden.

Welche Maßnahmen werden von Anfang an getroffen?

Während sämtlicher Etappen, die Bananen durchschreiten, erfolgen zahlreiche Maßnahmen zum Schutz. Bereits vor der Ernte werden die Stauden mit einem Plastikbeutel umgeben, damit das Obst keine Kratzer durch die harten Blätter der Pflanze erhält. Es wird durch Menschenhand mit Macheten geerntet, wobei vorsichtig die gesamte Staude abgeschnitten wird. Häufig werden diese mit einer einfachen Seilbahn zu den Verpackstationen transportiert.

Qualitätssichtung in der Verpackstation

Dort erfolgt eine erste Sichtkontrolle der Bananen, beschädigte oder sehr kleine Früchte werden aussortiert. Nach einer Reinigung in großen Wasserbecken, die optische Mängel und Schäden besser sichtbar macht, kommt es erneut zu einer Auslese. Als nächstes steht das Wiegen an, bevor die Bananen in sogenannten Begasungsöfen desinfiziert werden. Im weiteren Verlauf findet die Vermessung und Etikettierung statt. Der letzte Schritt in der Station ist die Verpackung: Das Obst wird in perforierten Kisten aus stabiler Wellpappe verstaut, sodass eine Luftzirkulation gegeben ist. Da gelbe, also reife, Bananen, durch Ethenausscheidung grüne Früchte unterwegs zum vorzeitigen Reifen bringen können, dürfen sie nicht mit zum Versand kommen.

Über Flüsse oder Kanäle zum Meer und ans Ziel

Auf Paletten werden die Früchte dann zum nächsten Wasserweg gebracht. Auf Booten in überdachten „Häusern“, die gegen Sonneneinstrahlung schützen, gelangen sie zum Kühlschiff auf dem Meer. Im vorgekühlten Frachtraum herrscht eine kontrollierte kühle Temperatur. Nach dem Einbringen der Bananenpaletten erfolgt ein schnelles Schockkühlen auf etwa 12° Celsius, wodurch dem Obst die Wärme entzogen wird. Vor dem Entladen am Zielort werden die Früchte noch einmal begutachtet und geprüft. Nach dem Ausladen erfolgt eine generelle Qualitätskontrolle. An Land geht es weiter in ein Kühlhaus mit einer Höchsttemperatur von 15,5° Celsius. Durch Chilling (Abziehen der äußeren Schalenschicht) findet eine Untersuchung auf irreparable Stoffwechselstörungen durch zu hohe Kühltemperaturen statt. Außerdem werden die Bananen noch einmal auf ihre Länge, Dicke und Temperatur geprüft. Ist das Obst in Ordnung, kommt es in Reifekammern und schlussendlich zur Auslieferung an den Einzelhandel.

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