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Sprachbarriere in Videos – KI-gestützte Übersetzersoftware als Markt mit Milliardenpotenzial

  • Redaktion - 14. Juni 2022
Bildergalerie: Sprachbarriere in Videos – KI-gestützte Übersetzersoftware als Markt mit Milliardenpotenzial
Basierend auf Künstliche Intelligenz und Deep Learning soll die Video-Übersetzung nun schneller ermöglicht werden. @ Photo by NordWood Themes on Unsplash

In Anbetracht der Tatsache, dass lediglich etwa 12 % der Weltbevölkerung die englische Sprache beherrschen, überrascht es doch, dass ein Großteil aller weltweit veröffentlichten Medieninhalte zuerst in Englisch produziert werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 88 % aller Menschen bei geteilten Inhalten in englischer Sprache sozusagen hinten anstehen. Das Schweizer Unternehmen vidby hat eine KI-gestützte Übersetzungssoftware entwickelt, die diese Sprachbarriere aufheben kann.

Großer Bedarf an Übersetzungen und Synchronisationen

Sowohl im privaten wie auch beruflichen Umfeld werden mithilfe des Internets täglich Millionen von Videos veröffentlicht, heruntergeladen und geteilt. Technisch gesehen, sind alle diese Inhalte zwar für jeden überall auf der Welt verfügbar, nur versteht man nicht immer, was in einem Video gesprochen wird, weil man eben die Sprache nicht beherrscht. Eine schnelle und möglichst exakte Übersetzung wäre hilfreich und die Nutzerinnen und Nutzer solcher Inhalte suchen nach Möglichkeiten, sich den gesprochenen Text verständlich wiedergeben zu lassen.

Wodurch sich eine Übersetzungssoftware auszeichnet?

Was muss eine Software können, damit eine hochwertige Übersetzung entsteht? Vidby verwendet modernste Methoden und Algorithmen, um die automatische Übersetzung von Videotonspuren durchzuführen. Das Team aus Wissenschaftlern, Wirtschafts- und Marketingexperten, welches die Technologie für eine einzigartige und sofort einsatzbereite Lösung im Bereich der Videoübersetzung verwendet, besteht derzeit aus 25 Personen und ist international zusammengesetzt.

Das Fundament für das 2021 gegründete Unternehmen vidby legten die beiden Gründer Alexander Konovalov und Eugen von Rubinberg mit ihrer ukrainisch-schweizerischen Messenger-App DROTR schon früher. Die Gründer beschreiben vidby quasi als technische Weiterentwicklung, bei der der Fokus auf dem Bereich B2B liegt.

Der Nutzen einer schnellen und vor allem exakten Übersetzung ist für viele Kunden sehr wichtig, wenn es z. B. um eine Produktbeschreibung oder ähnliches geht. Je genauer die Übersetzung, desto mehr korrekte Informationen werden vermittelt. Zu den Nutzern einer so zuverlässigen Übersetzungssoftware gehören Startups und KMUs ebenso, wie Blogger, Influencer und große, international agierende NGOs und Organisationen.

Die Übersetzung und Synchronisation von Video- und Audiodateien steht daher bei der modernen Übersetzungssoftware von vidby im Mittelpunkt. Jede Datei kann in mehr als 70 Sprachen übersetzt werden, dies ist die Kerndienstleistung des jungen Unternehmens. Die erste Besonderheit besteht darin, dass sämtliche Prozesse von der Erkennung bis zur Übersetzung, Synchronisation sowie Tonbearbeitung automatisch vonstatten gehen. Die zweite Besonderheit einer solchen Software liegt in ihrer Schnelligkeit.

Bei einer Minute Wartezeit für eine Minute Video liegt die Übersetzungsgenauigkeit bei 80 %. Trotz der schnellen und sehr genauen Übersetzung soll ein solcher Service lediglich 0,9 US-Dollar pro Minute kosten.

Dass die Entwicklungen im Bereich der Übersetzung stetig vorangehen, zeigt beispielsweise die zweite, gerade in der Entwicklung befindliche Option, bei der die Übersetzung eine Genauigkeit von 99 % erreichen soll. Zudem arbeiten die Entwickler daran, dass die KI das Alter sowie das Geschlecht der sprechenden Person erkennt und sogar imstande ist, Emotionen zu erkennen und beim Erstellen der gesprochenen Übersetzung Gefühle zu vermitteln.

Der Markt und seine Vorurteile gegen KI-gestützte Übersetzungssoftware

Zugegeben, wer schon mal Google-Translator oder DeepL verwendet hat, der könnte versucht sein, beim Thema Qualität automatischer Übersetzungen skeptisch zu reagieren. Mit solchen Erfahrungen ist es nicht verwunderlich, dass auf dem Markt, die Meinung weit verbreitet ist, dass automatische Übersetzungen keine gute und genaue Arbeit leisten können. Den Gründern ist es wichtig, dieses weit verbreitete Vorurteil mithilfe von vidby aufzulösen.

KI-Technologie als Basis zukunftsweisender Entwicklungen

Eine Übersetzungssoftware, die lernfähig ist, hat das Potenzial, zukünftig Übersetzungen zu liefern, die wesentlich exakter und nicht mehr so holprig sind, wie man dies bisher von den meisten automatischen Übersetzungen gewöhnt ist. Die Gründer von vidby haben sich als Ziel gesetzt, die Menschen dabei zu unterstützen, miteinander zu sprechen. Dabei kann die KI einen wichtigen Beitrag leisten.

Mit der Entwicklung einer Software, die sich an individuelle Situationen und Bedürfnisse anpasst, die Faktoren wie Alter, Geschlecht oder emotionale Lage erkennt und in die Übersetzung mit einbezieht, lässt sich eine Übersetzung erstellen, die professionell, exakt und damit hochwertig ist. Die Zeiten, in denen KI-gestützte Übersetzungsprogramme gerade gut genug waren, um Produkt- oder Kategorietexte für Online-Shops zu erstellen, sollen bald der Vergangenheit angehören, wenn es nach Alexander Konovalov und Eugen von Rubinberg geht. Dazu soll auch das Abo-Modell dienen, das vidby einem globalen Publikum zur Verfügung stellt.

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