Motor

Ratgeber: Günstig E-Auto fahren - Auf das Laden kommt es an

  • Holger Holzer/SP-X - 15. März 2022, 16:35 Uhr

Wer immer ohne Vertrag an der Schnellladesäule lädt, wird mit dem E-Auto arm. Wer genau andersrum handelt, kann seine Mobilitätskosten hingegen niedrig halten.  

Vieles spricht aktuell für den Umstieg auf ein E-Auto. Und einiges vielleicht auch dagegen. Finanziell hingegen lohnt sich das Stromer-Fahren nicht nur dank der umfassenden Förderung zurzeit fast immer. Vor allem, wenn man einige Tipps beherzigt.  

Gratis-Strom tanken: Einzelhändler und Handelsketten haben die Strom-Tankstelle als Kunden-Lockmittel erkannt. Vor Supermärkten, vor allem aber auf den Parkplätzen von Möbelhäusern und Einkaufszentren finden sich immer häufiger Ladesäulen, die kostenlos Wechselstrom abgeben. Um Elektro-Schnorrerei zu verhindern, ist mittlerweile in vielen Fällen eine Anmeldung per App oder an der Infotheke nötig. Aber gerade in Fällen, in denen man länger vor Ort bleibt, kann sich das Gratis-Laden lohnen, fließt doch an einem 11-kW-Anschluss pro Stunde Strom für 4 bis 6 Euro in den Akku.  

Möglichst zuhause laden: Wer ein Elektroauto fährt, braucht nicht zwingend eine Lademöglichkeit in der heimischen Garage. Aber wer nur auswärts tankt, zahl deutlich mehr für den Strom als daheim. Während er aus der heimischen Steckdose in der Regel um die 32 Cent pro Kilowattstunde kostet, sind es am öffentlichen Normallader 40 bis 50 Cent, am Schnelllader können die Kosten noch einmal deutlich höher liegen.  

Ad-hoc-Laden vermeiden: Die Tarife an öffentlichen Ladesäulen sind teilweise kompliziert und intransparent. Ganz klar ist aber: Das spontane Laden ohne Vertrag, sogenanntes Ad-hoc-Laden, ist mit Abstand die teuerste Option. Um das zu vermeiden, ist es sinnvoll, mehr als einen aktiven Ladestromvertrag mit entsprechender Karte beziehungsweise App zu nutzen. Als Zweit- oder Dritt-Vertrag eignen sich vor allem solche ohne monatliche Grundgebühr. Dann sind die kWh-Preise zwar höher, aber lange nicht so hoch wie beim Ad-hoc-Laden.  

Blockiergebühren bedenken: Um E-Autofahrer zu hindern, Ladesäulen länger zu besetzen als nötig, haben viele E-Mobilitäts-Provider und Ladesäulenbetreiber Gebühren für übermäßig langes Stehen eingeführt. In vielen Fällen sind die Zusatzkosten gedeckelt, manchmal tickt das Zählwerk aber unbegrenzt weiter, so dass mehrstellige Eurobeträge zusammenkommen. Wer lange parken will, sollte sich vorher informieren, was das ,,Blockieren" an der jeweiligen Säule kosten kann.  

Augen offenhalten: Der Markt für Fahrstrom ist aktuell stark in Bewegung. Tendenziell gehen die Preise nach oben, aber vor allem neue Anbieter bieten schon mal gute Kurse. Dabei lohnt sich auch ein Blick ins benachbarte Ausland, denn häufig wird bei den aufgerufenen Kosten nicht zwischen nationalen und internationalen Ladesäulen unterschieden. Künftig dürften vermehrt auch Tarifmodelle aufkommen, die die Strompreise flexibel an die Verfügbarkeit anpassen - an sonnigen Tagen mit hoher Photovoltaik-Leistung gibt es dann die Akkufüllung für kleines Geld.  

THG-Quote beantragen: Seit Anfang dieses Jahres können E-Auto-Fahrer ihr eingespartes CO2 im Rahmen der Treibhausgasquotenregelung (,,THG-Quote") an die Mineralölindustrie verkaufen. Diese benötigt die ,,Verschmutzungsrechte", um hohe Strafzahlungen an den Staat zu vermeiden und ist entsprechend interessiert. Die Abwicklung übernehmen spezielle Agenturen, die sich einen Teil des Auszahlungsbetrags abzwacken. Trotzdem kommen je nach Marktentwicklung, Anbieter und Konditions-Details knapp 300 bis knapp 500 Euro zusammen. Pro Jahr. Alternativ gibt es Strom-Gutscheine oder Waren wie etwa eine Wallbox. 

Weitere Meldungen

Sonst noch was? - Neue Erkenntnisse zu alten Verkehrsfragen

Wenn man etwas nicht genau weiß, fragt man am besten mal nach. Vielleicht weiß es ja jemand und kann helfen. Wir hatten eigentlich keine dringende Frage, oder jedenfalls

Mehr
Renault Rafale E-Tech 4x4 300 - Auch als Plug-in-Hybrid

Renault öffnet die Bestellbücher für die E-Tech 4x4 300 genannte Topversion des Rafale. Als 221 kW/300 PS starker Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb ist das SUV-Coupé ab 53.300

Mehr
Wie funktioniert eigentlich? - Nabenschaltung am Fahrrad

Nabenschaltung oder Kettenschaltung? Diese Frage stellen sich Radfahrer seit vielen Jahrzehnten. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg waren Nabenschaltungen in Deutschland sehr

Mehr

Top Meldungen

SPD-Vize Midyatli fordert Vermögensabgabe

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Serpil Midyatli drängt darauf, dass Reiche mehr Geld an die öffentliche Hand zahlen. Eine

Mehr
SPD fordert in Maskenaffäre Aufklärung von Spahn

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der konservative "Seeheimer Kreis" in der SPD-Bundestagsfraktion fordert von Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn Aufklärung über Maskengeschäfte in

Mehr
Regierung will Abhängigkeiten von Wasserstofflieferanten vermeiden

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der deutsche Bedarf an Wasserstoff muss im Jahr 2030 wohl zu 50 bis 70 Prozent von Einfuhren gedeckt werden. Danach werde der Importanteil sogar

Mehr