Sport

Corona-Spuk: Geisterrennen im Motorsport

  • Andreas Reiners - 25. Mai 2020, 13:01 Uhr

Auch der Motorsport wagt erste Schritte aus der Corona-Krise. Die DTM testet Anfang Juni auf dem Nürburging, außerdem ist ein neuer Kalender in der Mache.


Auch der Motorsport wagt erste Schritte aus der Corona-Krise. Die DTM testet auf dem Nürburging, außerdem ist ein neuer Kalender in der Mache. Die Reaktionen waren alle gleich. Jubel, Freude, vor allem aber Erleichterung. "Wir sind bald zurück auf der Strecke", schrieb DTM-Meister Rene Rast auf Instagram.

Vom 8. bis 11. Juni 2020 absolvieren Audi, BMW und die Privatteams WRT und ART Grand Prix auf dem Nürburgring die Testfahrten im Hinblick auf die neue Saison.

"Wahrscheinlich fällt mein Hals ab, weil ich überhaupt nichts mehr gewohnt bin. Das letzte Mal saß ich im Februar im Rennauto, das ist schon lange her", sagte Rast. "Endlich Licht am Ende des Tunnels", schrieb Rasts Audi-Kollege Nico Müller.

Die Tourenwagenserie läutet mit den viertägigen Tests die ersten Schritte in eine Saison ein, die aufgrund der Corona-Krise komplett anders aussehen wird als gewohnt. Gleichzeitig kündigte der zuständige Verband ITR einen neuen, überarbeiteten Kalender an.

"Wir freuen uns, dass wir dank unseres Gastgebers am Nürburgring die Infrastruktur vorfinden, die Tests mit entsprechenden Abstands- und Hygieneregeln hervorragend ermöglicht", sagte ITR-Geschäftsführer Marcel Mohaupt. "Dies ist für uns der erste Schritt in die von allen mit Spannung erwartete Saison. Wir sind äußerst zuversichtlich, im Jahr 2020 packende Rennen auszutragen und bald einen neuen Kalender zu veröffentlichen, der den Anforderungen an eine 'Neue Normalität' auch im Motorsport Rechnung trägt."

Auch die DTM wurde wie fast die gesamte Sportwelt von der Corona-Krise getroffen, der für Ende April geplante Saisonstart wurde zunächst in den Juli verlegt. Insgesamt zehn Veranstaltungen sind geplant, vier in Deutschland, sechs im europäischen Ausland. Doch das könnte umgekrempelt werden, denn die Entwicklung der Pandemie ist immer noch dynamisch, vor allem im Ausland.

Deshalb könnte der schwarz-rot-goldene Anteil am Kalender steigen, möglicherweise mit zwei Veranstaltungen in Folge auf der gleichen Strecke wie Hockenheim, dem Nürburgring, Lausitzring oder auch Oschersleben.

"Das wäre eine Variante: Man konzentriert sich hauptsächlich auf Deutschland. Wir haben schöne und gute Rennstrecken", sagte BMW-Pilot Timo Glock. Vorteile: In Deutschland sinken die Neuninfektionen, außerdem könnte man so Kosten sparen, inmitten der Krise ein essentieller Punkt.

Denn zu der neuen Normalität gehören auch Rennen, die zunächst ohne Fans und Medien vor Ort ausgetragen werden. Geisterrennen also, so wie Geisterspiele im Fußball.

Die Rennserie ist vorbereitet: Schon bei den Testfahrten im Juni wird ein dezidiertes Infektionsschutzkonzept zum Einsatz kommen, das die ITR für die bevorstehende Saison entwickelt hat.

Die Tests werden demnach unter Einhaltung strenger Abstands- und Hygieneregeln mit einer deutlich reduzierten Personenanzahl vor Ort durchgeführt - wobei das gesamte Personal der beteiligten Organisationen täglich auf etwaige Symptome der weltweit aufgetretenen Atemwegserkrankung Covid-19 überprüft wird.

Andreas Reiners / mid

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