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Vergleichs­portale: Kritik vom Bundeskartellamt

  • Redaktion - 21. November 2019

Das Bundeskartellamt untersuchte, im Rahmen einer umfassenden Studie, verschiedene Vergleichsportale. Dabei analysierte die deutsche Behörde diverse Angebote aus Bereichen wie Reisen, Energieversorgung, Versicherungen, Finanzen sowie der Telekommunikation. Das Fazit der Studie fällt nun sehr kritisch aus. Noch immer können sich die Verbraucher nicht darauf verlassen, ''bei einem Vergleichsportal tatsächlich das für ihn beste Angebot zu finden'', heißt es von Seiten der Kartellbehörde.

Vergleichsportale: Tipps zur Nutzung

Vor einem Kauf sollten Sie immer die Kundenbewertungen und die Testergebnisse anderer Nutzer berücksichtigen. Allerdings sind nicht alle Beiträge seriös. Als Kunde müssen Sie schließlich immer bedenken, dass Testergebnisse und Rezensionen sogar von Marketingagenturen stammen können. Vergleichen Sie daher verschiedene Bewertungen, um umfassendere Daten zu sammeln.

Weitere Quellen, die Sie vor einem Kauf berücksichtigen sollten, sind die Recherchen von unabhängigen Institutionen wie Stiftung Warentest. Außerdem helfen Ihnen die Informationen, die Sie auf https://10toptest.de entdecken können. Dort finden Sie vorab über 1.200 Artikel, die sich mit gängigen Produkten befassen. Verschiedene Artikel, von Elektronik bis zum Hundefutter, lassen sich mit Hilfe dieser seriösen Seite besser vergleichen. Außerdem finden Sie auf diesem Vergleichsportal wichtige Informationen zum Traumauto, zur Hausratversicherung oder zum Bausparvertrag.

Seriöse Informationen oder mangelnde Transparenz 

Die Untersuchungen des Bundeskartellamtes fasste der Präsident des Kartellamtes zusammen. Laut Andreas Mundt, der in dieser Funktion tätig ist, offenbare die Untersuchung seiner Behörde sogar mögliche Verstöße gegen geltendes Recht. Zwar bieten viele Vergleichsportale seriöse Informationen, die Verbrauchern ihre Kaufentscheidung erleichtert, allerdings gibt es auch irreführende Angebote. Nach ihrer Untersuchung veröffentlichte das Bundeskartellamt daher verschiedene Kritikpunkte, die leider auf verschiedene Vergleichsportale zutreffen.

Verbraucher erfahren beispielsweise häufig nicht, durch welche Umstände die Reihenfolge der Suchergebnisse sowie der Empfehlungen zustande kommt. Zudem sei die sogenannte Marktabdeckung für potentielle Kunden nicht immer gegeben. Daher weist die Bundesbehörde nun darauf hin, dass bestimmte Vergleichsportale manchmal "weniger als 50 Prozent der im Markt befindlichen Angebote" abdecken. Hinzu kommt, dass manche Anbieter ihre Angebote mit bezahlten Inseraten auffüllen. Manchmal fließt sogar Geld, um die Suchergebnisse stark zu beeinflussen.

Reaktionen von Vergleichsportalen und Experten

Das Internetportal test.de befragte zwei Marktführer zur Untersuchung. Verivox antwortete, dass ihr Portal im Bericht des Bundeskartellamtes positive Erwähnung fand. Allerdings hätte sich dieser Anbieter eine differenziertere Darstellung durch die Behörde gewünscht. Ähnliche Stellungnahmen gibt es von der seriösen Konkurrenz. Gegenüber den Redakteuren von test.de fügte Check24 hinzu, dass die Zahlung von Provisionen zum Geschäftsmodell von Vergleichsportalen gehört. Dieser Umstand sei Verbrauchern bekannt.

Verbraucherschützer empfehlen unterdessen, dass Kunden mehrere Portale zur Angebotssuche nutzen sollten. Im Anschluss hilft ein weiterer Vergleich, mit dem Verbraucher ihre Ergebnisse analysieren und verfeinern können. Zuvor helfen Filtereinstellungen, über die seriöse Vergleichsportale verfügen. Findige Kunden passen die entsprechenden Filter ganz einfach an ihre individuellen Vorstellungen an, um bessere Suchergebnisse zu erhalten. 

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