Die Höhe der Beute bei dem spektakulären Einbruch in eine Sparkasse in Gelsenkirchen beläuft sich auf etwa 30 Millionen Euro. Das würden erste grobe Schätzungen ergeben, teilte die Polizei in der nordrhein-westfälischen Stadt am Dienstag mit. Mehr als 3000 Schließfächer im Tresorraum der Sparkasse waren aufgebrochen worden, die Geld, Schmuck und Gold enthielten. Bei einer Versicherungssumme von im Schnitt 10.000 Euro je Fach ergibt sich demnach eine Summe von 30 Millionen Euro.Â
Der Einbruch war am Montag bekannt geworden - durch einen bei der Feuerwehr eingehenden Brandmeldealarm. Der oder die Bankräuber verschafften sich laut Polizei von einem Parkhaus aus Zugang zu der Bank und bohrten mit einem großen Bohrer ein Loch in den Tresorraum, durch das sie anschließend auch mit ihrer gesamten Beute entkamen.
Nach Angaben der betroffenen Bank ereignete sich der Einbruch über die Weihnachtstage. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurden laut Zeugen in der Nacht zu Sonntag mehrere Männer mit großen Taschen im Treppenhaus des Parkhauses gesehen. Beamte hätten bereits erste Videobilder gesichtet. Sie zeigen demnach einen schwarzen Audi RS 6, der am frühen Montagmorgen das Parkhaus verlässt - im Auto sitzen maskierte Täter. Das Kennzeichen war zuvor in Hannover gestohlen worden.Â
Der Einbruch sei "sehr professionell abgelaufen", sagte ein Sprecher der Polizei zu AFP. "Da muss sehr viel Vorwissen beziehungsweise sehr viel kriminelle Energie hinter gesteckt haben, um das so zu planen und dann durchzuführen." Die Bank betonte, sie stehe in engem Kontakt mit den Ermittlern. "Wir sind geschockt", erklärte ein Firmensprecher.
Am Montag und auch am Dienstag versammelten sich Kundinnen und Kunden vor der Filiale. Nach Angaben des Polizeisprechers war die Stimmung zeitweise aufgeheizt, es wurden auch Drohungen gegen Mitarbeitende ausgesprochen. Die Sparkassenfiliale blieb aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Polizei sei vor Ort gewesen und habe die Betroffenen betreut. Später beruhigte sich die Lage demnach wieder vollständig.
Nach Angaben der Sparkasse vom Dienstag brachen die Täter "über 95 Prozent" der insgesamt 3250 Kundenschließfächer auf. Aufgrund der "massiven baulichen Schäden" könnten Betroffene den Bereich derzeit nicht betreten, hieß es in einer Mitteilung. Wann die Filiale im Stadtteil Buer wieder öffnen könne, werde in Abhängigkeit von der Sicherheitslage entschieden. Kunden würden schriftlich informiert, aktuell kläre die Bank mit der Versicherung den Abwicklungsprozess.
Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete, unter den Betroffenen seien offenbar zahlreiche türkische Kunden, die Gold oder Goldschmuck in den Schließfächern deponiert hatten. Etliche Opfer hätten der Polizei geschildert, dass ihre Verluste teils weit über den Versicherungswert des jeweiligen Schließfachs in der Bank hinausgingen, hieß es weiter.
Die Polizei bat alle Kundinnen und Kunden, die mutmaßlich von dem Diebstahl betroffen sind, sich zunächst an das Geldinstitut selbst zu wenden. Es sei nicht notwendig, dass einzelne Geschädigte selbst eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Bei der Sparkasse würden sämtliche Personalien und Schäden aufgenommen und dann tagesaktuell übermittelt.
Laut Sparkasse ist der Inhalt von Schließfächern bis zu einer Höhe von jeweils 10.300 Euro versichert. Gegebenenfalls seien weitere Versicherungsleistungen über die Hausratsversicherung von Betroffenen möglich. Versicherungen benötigten aber Inventarlisten und Nachweise.
"Unseren Kundinnen und Kunden stehen wir zur Seite und hoffen, dass die Täter gefasst werden", erklärte der Unternehmenssprecher weiter. Die eigenen Mitarbeitenden hätten erst seit Montagnachmittag Zutritt zu der Schließfachanlage, zuvor liefen dort Spurensicherungsmaßnahmen der Polizei. Die Bank schaltete für Kunden auch eine Telefonhotline.Â
Brennpunkte
Bankeinbruch in Gelsenkirchen: Beute im Wert von etwa 30 Millionen Euro gemacht
- AFP - 30. Dezember 2025, 17:43 Uhr
Nach dem Einbruch in eine Sparkasse in Gelsenkirchen schätzen die Ermittler die Höhe der Beute auf etwa 30 Millionen Euro. Mehr als 3000 Schließfächer waren aufgebrochen worden.
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