Wirtschaft

Behördengang kostet durchschnittlich 125 Minuten Zeit

  • dts - 27. Dezember 2025
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Finanzamt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Bürger in Deutschland müssen für einen Besuch bei Behörden viel Zeit einplanen. Ein durchschnittlicher Behördengang nimmt gut zwei Stunden in Anspruch. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Demnach müssen Bürger in Deutschland im Durchschnitt zwei Stunden und fünf Minuten für einen Amtsbesuch aufbringen. Diese Zeit setzt sich aus 51 Minuten für die An- und Abreise, 40 Minuten Wartezeit vor Ort und lediglich 34 Minuten für die eigentliche Sachbearbeitung zusammen.

Die Bitkom-Umfrage zeigt, dass der Weg zum Amt für viele Menschen eine Geduldsprobe bleibt, zumal bereits im Vorfeld Hürden bestehen: 58 Prozent der Befragten gaben an, Schwierigkeiten gehabt zu haben, überhaupt einen Termin zu erhalten.

Trotz der infrastrukturellen Mängel führen die Behördengänge für die Mehrheit aber zum Erfolg. Neun von zehn Befragten konnten ihr Anliegen mit einem Behördengang erledigen. Allerdings bewerteten nur 46 Prozent den Behördengang insgesamt positiv, während 43 Prozent überzeugt sind, dass sich ihr Anliegen problemlos online hätte abwickeln lassen. Immerhin ein Viertel der Befragten gab an, dass der Gang zur Behörde ihnen Spaß gemacht habe.

Das Ergebnis untermauert die anhaltende Kritik an der Geschwindigkeit der Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland. "Digitale Behördenkontakte müssen in Deutschland Standard werden", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Sie machen die Arbeit der Verwaltung effizienter und sparen zugleich den Menschen eine Menge Zeit." Die Bundesregierung habe sich mit der Modernisierungsagenda ehrgeizige Ziele gesetzt. Entscheidend sei, dass die Länder und Kommunen mitzögen, so Wintergerst.

Nach Bitkom-Angaben sind noch immer 288 von 577 Leistungen nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) nicht digital verfügbar. "Wir müssen funktionierende Lösungen bundesweit einführen, auf Eigenentwicklungen von Ländern und Kommunen verzichten und dem Bund ermöglichen, Basistechnologien zentral bereitzustellen."

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