Das algerische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die französische Kolonialherrschaft als Verbrechen einstuft und von Frankreich "offizielle Entschuldigungen" und Reparationen fordert. Im Plenarsaal standen die Abgeordneten am Mittwoch mit Schärpen in den Farben der algerischen Flagge um den Hals und applaudierten nach der einstimmigen Verabschiedung des Textes, der dem französischen Staat "die rechtliche Verantwortung für seine koloniale Vergangenheit in Algerien und die daraus resultierenden Tragödien" zuschreibt.Â
Der Text listet die "Verbrechen der französischen Kolonisierung" auf, die als unverjährbar gelten: "Atomtests", "außergerichtliche Hinrichtungen", die weit verbreitete "praktische Anwendung physischer und psychologischer Folter" sowie die "systematische Plünderung der Reichtümer" des nordafrikanischen Landes.Â
In dem Text heißt es weiter, dass "vollständige und gerechte Entschädigung für alle materiellen und immateriellen Schäden, die durch die französische Kolonisierung verursacht wurden, ein unveräußerliches Recht des algerischen Staates und Volkes ist".
Algerien ist die einzige frühere Kolonie Frankreichs (1830 bis 1962) in Afrika, die sich mit Waffengewalt aus der französischen Vorherrschaft befreite. Nach einem fast achtjährigen Krieg erlangte das nordafrikanische Land 1962 seine Unabhängigkeit.
Im Algerienkrieg wurden hunderttausende Menschen getötet, mindestens die Hälfte der algerischen Toten waren Zivilisten. Der Algerienkrieg wird in Frankreich erst seit 1999 offiziell Krieg genannt. Zuvor war nur von "blutigen Ereignissen" die Rede.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zwar eingeräumt, dass die Kolonisierung Algeriens ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" war, eine Entschuldigung blieb er jedoch schuldig.
Politik
Kolonialherrschaft: Parlament Algeriens fordert Reparationen von Frankreich
- AFP - 24. Dezember 2025, 16:14 Uhr
Das algerische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die französische Kolonialherrschaft als Verbrechen einstuft und von Frankreich 'offizielle Entschuldigungen' und Reparationen fordert.
Weitere Meldungen
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer plädiert angesichts steigender Kosten im Gesundheitssystem für mehr Selbstbeteiligung von Kassenpatienten. "Deutschland ist Weltmeister bei
MehrDie Geschäftsführerinnen der Berliner Organisation HateAid, Anna-Lena von Hodenberg und Josephine Ballon, wollen ihre Arbeit trotz der von der US-Regierung verhängten
MehrDie US-Regierung hat den früheren EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton und vier europäische Aktivisten gegen Online-Hassrede mit Einreiseverboten belegt. Von den Sanktionen
MehrTop Meldungen
Wien (dts Nachrichtenagentur) - Nach Einschätzung des Direktors des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung Wifo, Gabriel Felbermayr, ist die handelspolitische
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Um den Verbrauch von Elektrizität für Haushalte und Unternehmen nicht zu teuer werden zu lassen, wird der Bund im kommenden Jahr 29,5
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, kritisiert die Aktivrente, wonach Rentner vom neuen Jahr an 2.000 Euro steuerfrei dazu
Mehr














