Politik

Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert

  • AFP - 5. Dezember 2025, 16:53 Uhr
Bild vergrößern: Medienberichte: Empfehlung für Erhöhung von Rundfunkbeitrag überraschend reduziert
Fernsehkameras
Bild: AFP

Beim umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie Branchendienste schreiben.

Beim seit Jahren umstrittenen Thema Rundfunkbeitrag gibt es Medienberichten zufolge eine überraschende Entwicklung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) reduzierte ihre Beitragsempfehlung, wie die Branchendienst Medieninsider und DWDL am Freitag berichteten. Demnach empfiehlt die KEF eine Erhöhung um 28 Cent auf 18,64 Euro zum 1. Januar 2027 - statt der ursprünglich empfohlenen 18,94 Euro.

Aktuell liegt der Rundfunkbeitrag bei 18,36 Euro pro Monat. Er sollte schon zu diesem Jahr steigen. Ende 2024 aber stimmten nicht alle Bundesländer der empfohlenen Erhöhung zu. ARD und ZDF wandten sich darum mit einer Verfassungsbeschwerde an das Bundesverfassungsgericht, das noch nicht darüber entschied. Die letzte Beitragserhöhung war 2021 von Karlsruhe durchgesetzt worden.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1975 erarbeitet die KEF Vorschläge, die Grundlage für die Entscheidung der Landesregierungen und Landesparlamente über die konkrete Höhe des Rundfunkbeitrags sind. Dafür überprüft die Kommission regelmäßig den Finanzbedarf der Sender und gibt eine Empfehlung für die Ministerpräsidentenkonferenz ab. Abschließend müssen die Landtage noch grünes Licht geben. Ende 2024 einigten sich die Länder darauf, dass ab 2027 an die Stelle der Zustimmung aller Länder ein Widerspruchsverfahren treten soll.

Darum ging es nun aber noch nicht. Den Medienberichten zufolge geht aus dem Entwurf des neuen KEF-Berichts hervor, dass sich die Kommission zu einer Reduktion ihrer Beitragsempfehlung entschlossen habe. Der Bericht solle im Februar veröffentlicht werden, hieß es. Im Dezember gebe es noch Anhörungen dazu. Änderungen seien nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.

Die verringerte Beitragsempfehlung ist dem Artikel zufolge offenbar vor allem darauf zurückzuführen, dass Mehrerträge festgestellt wurden. Der Grund dafür sei, dass mehr Haushalte den Rundfunkbeitrag zahlten. Außerdem hätten die Anstalten laut Berichtsentwurf mehr Finanzerträge als erwartet erwirtschaftet und deutlich weniger ausgegeben, auch wegen der unklaren Lage rund um den Rundfunkbeitrag.

Zum 1. Dezember war bereits eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Kraft getreten. Unter anderem soll die Zahl der Hörfunkstationen von 70 auf 53 gesenkt werden. Außerdem sollen die Spartenfernsehsender zusammengeführt werden. In dem Berichtsentwurf der KEF heißt es aber dem Artikel zufolge, dass diese Reformen ihre Wirkung frühestens ab 2029 entfalteten.

Weitere Meldungen

Merz kündigt "umfassende Rentenreform" für 2026 an

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat nach der Verabschiedung des umstrittenen Rentenpakets "eine umfassende Rentenreform" für nächstes Jahr angekündigt. "Die Arbeit liegt

Mehr
Steinmeier: Wehrdienstgesetz Schritt für mehr Sicherheit Deutschlands

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Einführung des neuen Wehrdienstes als Schritt für mehr Sicherheit in Deutschland gewürdigt. Seit dem russischen Angriffskrieg

Mehr
Unionsfraktionschef Spahn zu Rentenbeschluss: "Guter Tag für die Koalition"

Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) hat sich erleichtert über die Annahme des umstrittenen Rentenpakets gezeigt. Dies sei "ein guter Tag für die Koalition", sagte Spahn am

Mehr

Top Meldungen

EU-Kommission verhängt Millionen-Strafe gegen X wegen mangelnder Transparenz

Die EU-Kommission hat wegen mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten eine Strafe in Höhe von 120 Millionen Euro gegen den Onlinedienst X von US-Milliardär Elon Musk

Mehr
Anteil der Beschäftigten mit Niedriglohn unverändert bei 16 Prozent

Rund 6,3 Millionen Menschen in Deutschland zählten im April 2025 zum Niedriglohnsektor. Damit blieb der Anteil der Menschen mit Niedriglöhnen an allen

Mehr
Anteil der Jobs mit Niedriglohn stagniert

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Rund 6,3 Millionen Jobs zählten im April 2025 zum Niedriglohnsektor. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, lag der

Mehr