Politik

Boliviens designierter Präsident will diplomatische Beziehungen zu USA wiederherstellen

  • AFP - 20. Oktober 2025, 21:28 Uhr
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Boliviens neu gewählter Präsident Rodrigo Paz
Bild: AFP

Boliviens designierter Präsident Rodrigo Paz will die vor fast 20 Jahren abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu den USA wiederherstellen. Washington signalisierte bereits Offenheit.

Boliviens designierter Präsident Rodrigo Paz will die vor fast 20 Jahren abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu den USA wiederherstellen. "Im konkreten Fall der USA wird diese Beziehung wieder aufgenommen werden", sagte Paz am Sonntag (Ortszeit) bei seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg. Die Beziehungen zu Washington waren unter Boliviens linksgerichtetem Staatschef Evo Morales 2008 abgebrochen worden.

Der Konservative Paz hatte am Sonntag die Präsidentschaftswahl in dem Andenstaat gewonnen. In der Stichwahl erzielte er gegen seinen rechtsgerichteten Konkurrenten Jorge "Tuto" Quiroga 54,6 Prozent der Stimmen. Der 58-Jährige Christdemokrat tritt sein Amt am 8. November an.

Unmittelbar nach seinem Wahlsieg stellte Paz eine internationale Öffnung seines Landes in Aussicht: "Bolivien kehrt Schritt für Schritt auf die internationale Bühne zurück (...). Wir müssen Bolivien für die Welt öffnen und wieder eine Rolle übernehmen", sagte der gewählte Präsident vor Anhängern in La Paz, wo die bolivianische Regierung ihren Sitz hat. 

In den vergangenen zwei Jahrzehnten linksgerichteter Präsidenten hatte sich insbesondere das Verhältnis Boliviens zu den USA massiv verschlechtert. 2008 wies die Regierung des zwei Jahre zuvor gewählten Morales den US-Botschafter aus, was einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Washington zur Folge hatte. Unter dem seit 2020 regierenden Präsidenten Luis Arce wurden die Beziehungen nicht wieder aufgenommen, er knüpfte stattdessen wirtschaftliche und politische Bande mit Venezuela, China, Russland und dem Iran.

Washington reagierte erleichtert auf den Wahlsieg des Konservativen Paz. US-Außenminister Marco Rubio erklärte, nach "zwei Jahrzehnten der Misswirtschaft" biete Paz' Wahl "beiden Nationen die Chance auf einen Wandel". Washington sei zur Zusammenarbeit "bei gemeinsamen Prioritäten" bereit.

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