Finanzen

Klüssendorf kontert Grünen-Kritik am Haushalt

  • dts - 24. September 2025, 18:05 Uhr
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Tim Klüssendorf (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hat die Kritik der Grünen an der Haushaltspolitik der Bundesregierung scharf zurückgewiesen. "Wir investieren mit über 115 Milliarden Euro so viel wie nie zuvor in diesem Land, 55 Prozent mehr als im letzten Jahr. Das sind Rekordinvestitionen, die unser Land dringend braucht und dieses Niveau machen wir auch zum Maßstab für die kommenden Jahre", sagte Klüssendorf am Mittwoch zum Nachrichtenportal "T-Online".

Jeder kenne bei sich vor Ort Straßen oder Brücken, die marode seien. Wer Kinder in der Schule und Kita habe, wisse, wie groß der Investitionsstau in den Gebäuden sei, so Klüssendorf weiter. "Dieser Sanierungsstau ist der wahre Schuldenberg unserer Gesellschaft, den die Koalition nun Stück für Stück abbaut." Ohne die SPD wäre diese Kraftanstrengung niemals möglich geworden.

Die Grünen hatten der schwarz-roten Koalition, und insbesondere Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), vorgeworfen, nur einen kleinen Teil des 500 Milliarden Euro schweren Infrastruktur-Sondervermögens für neue Investitionen zu verwenden. Fraktionsvize Andreas Audretsch sprach von "Buchungstricks" zwischen dem Kernhaushalt und dem Sondervermögen, die "keinerlei Mehrwert" für die dringend benötigten Investitionen in Deutschland hätten. Bei der Einrichtung des Sondervermögens im März hatten die Grünen auf das Kriterium der "Zusätzlichkeit" bestanden, um sicherzustellen, dass die Kredite für zusätzliche Investitionen verwendet werden.

Klüssendorf sieht keinen Bruch dieser Vereinbarung und wirft den Grünen seinerseits vor, unsachlich zu argumentieren. "Die Kritik ist im Kern einfach falsch. Denn die Investitionsquote im Haushalt bleibt über 10 Prozent, genau wie mit den Grünen beim Beschluss des Sondervermögens vereinbart", behauptete er.

Die Vorwürfe der Grünen nannte der SPD-Politiker das "normale Geschäft" einer Oppositionspartei. Zugleich appellierte er an den ehemaligen Ampel-Partner, sich bei den anstehenden Herausforderungen nicht querzustellen. "Gerade die Grünen sollten sich fragen, ob sie sich jetzt in Details verlieren oder ob sie stolz darauf sind, dass wir dank des auch mit ihnen gemeinsam beschlossenen Sondervermögens endlich unser Land auf Vordermann bringen."

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