Wirtschaft

Wunsch nach Leben im Eigenheim weiter hoch - Aber häufig nicht erfüllbar

  • AFP - 21. Mai 2024, 12:02 Uhr

Drei Viertel der Menschen in Deutschland würden am liebsten im Eigenheim wohnen - allerdings glauben immer weniger, dass sich der Immobilienkauf lohnt.

Drei Viertel der Menschen in Deutschland würden am liebsten im Eigenheim wohnen - allerdings glauben immer weniger, dass sich der Immobilienkauf lohnt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB). Demnach würden 76 Prozent, wenn sie es sich frei aussuchen könnten, lieber in einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung wohnen.

Nur noch 53 Prozent glauben aber, dass es sich finanziell lohnt, ein Eigenheim zu kaufen oder zu bauen - 2011 äußerten sich noch 74 Prozent so. Zuerst berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über die Erhebung.

Dabei ist der Bedarf nach Wohnraum groß - nur jeder Vierte findet das Angebot insgesamt ausreichend. Besonders groß ist die Nachfrage in Großstädten und mittelgroßen Städten. In letzteren hat laut Umfrage nur noch eine Minderheit von etwa 20 Prozent keine Probleme bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Um bezahlbarem Wohnraum zu schaffen, sprechen sich 73 Prozent der Befragten für die Förderung von sozialem Wohnungsbau und 68 Prozent für die Mietpreisbremse und den Mietendeckel aus. Schnellere Baugenehmigungen befürworten 66 Prozent, Lockerungen bei staatlichen Bauvorgaben 60 Prozent.

Ebenfalls gefragt wurde nach einer Einschätzung zum Zustand der deutschen Infrastruktur. Insbesondere der Zustand von Straßen, Schienen und Brücken wird dabei als kritisch beurteilt: 68 Prozent äußerten sich so. 2019 waren es demnach noch 48 Prozent.

Die Umfrage mache deutlich, "was auch auf der politischen Agenda stehen muss: vornehmlich der preiswerte Wohnungsbau und die Sanierung sozialer Einrichtungen", erklärte ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab. "Brücken, Schienen, Straßen und die digitale Infrastruktur brauchen schleunigst ein Update, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern."

Für die repräsentative Erhebung wurden im April insgesamt rund tausend Menschen ab 16 Jahren befragt.

Weitere Meldungen

Gesetzesvorhaben: Neuer Gebäudetyp E soll Bauen vereinfachen

Die Bundesregierung will mit einer Gesetzesreform das Bauen deutlich vereinfachen, Innovation fördern und so die Baukonjunktur wieder ankurbeln. Mit dem geplanten sogenannten

Mehr
Weiter stark steigende Preise: Russische Zentalbank hebt Leitzinsen

Die russische Zentralbank hat im Kampf gegen die weiter stark steigenden Preise im Land ihre Leitzinsen erneut erhöht. Der zentrale Zinssatz steigt von 16 auf 18 Prozent, wie die

Mehr
Bundesbank: Deutlich mehr falsche Euro-Scheine im Umlauf

Die Deutsche Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2024 deutlich mehr Falschgeld aus dem Verkehr gezogen. Im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten seien insbesondere mehr "leicht

Mehr

Top Meldungen

SPD-Vize Midyatli fordert Vermögensabgabe

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Serpil Midyatli drängt darauf, dass Reiche mehr Geld an die öffentliche Hand zahlen. Eine

Mehr
SPD fordert in Maskenaffäre Aufklärung von Spahn

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der konservative "Seeheimer Kreis" in der SPD-Bundestagsfraktion fordert von Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn Aufklärung über Maskengeschäfte in

Mehr
Regierung will Abhängigkeiten von Wasserstofflieferanten vermeiden

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der deutsche Bedarf an Wasserstoff muss im Jahr 2030 wohl zu 50 bis 70 Prozent von Einfuhren gedeckt werden. Danach werde der Importanteil sogar

Mehr