Politik

Putin tritt fünfte Amtszeit als Präsident an und verspricht Sieg Russlands

  • AFP - 7. Mai 2024, 13:20 Uhr
Bild vergrößern: Putin tritt fünfte Amtszeit als Präsident an und verspricht Sieg Russlands
Putin vor seiner Amtseinführung im Kreml
Bild: AFP

Kreml-Chef Putin hat offiziell seine fünfte Amtszeit als Präsident Russlands angetreten. Der 71-Jährige wurde bei einer Zeremonie im Kreml in Moskau vereidigt.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich bei seiner Amtseinführung am Dienstag siegesgewiss gezeigt. Der 71-Jährige legte bei einer Zeremonie im Kreml in Moskau den Eid für eine fünfte Amtszeit als Präsident ab. Russland werde "gestärkt" hervorgehen aus "dieser schwierigen Zeit", sagte Putin anschließend vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts. "Gemeinsam werden wir obsiegen."

"Russland zu dienen ist eine große Ehre, Verantwortung und heilige Pflicht", sagte Putin vor den rund 2500 geladenen Gästen, unter ihnen Regierungsvertreter, Mitglieder der Armeeführung und Soldaten, die in der Ukraine im Einsatz sind.  

Putin führt Russland seit der Jahrtausendwende als Präsident oder Ministerpräsident. Im März hatte die Wahlkommission erklärt, Putin sei mit 87,28 Prozent der Stimmen für eine fünfte Amtszeit gewählt worden. Bei der Wahl war die Opposition weitgehend ausgeschaltet gewesen.

Nach seiner Wiederwahl kann Putin nun bis 2030 regieren. Gemäß einer von ihm betriebenen Verfassungsänderung aus dem Jahr 2020 könnte er anschließend sogar erneut kandidieren und bis 2036 an der Macht bleiben.

Zu Putins Amtseinführung, die live im russischen Fernsehen übertragen wurde, waren auch ausländische Diplomaten eingeladen. EU-Länder wie Deutschland, Polen und Tschechien hatten aber angekündigt, keine Vertreter zu der Zeremonie zu entsenden. Die Bundesregierung werde an dem Termin nicht teilnehmen, hatte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag gesagt.

In seiner Rede nach seiner Vereidigung dankte Putin den Soldaten, die mehr als zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine an der Front kämpfen. "Wir blicken zuversichtlich nach vorne", betonte Putin. Russland hatte zuletzt Fortschritte in der Ostukraine erzielt, während sich die ukrainische Armee aus Mangel an Munition und an Soldaten in der Defensive befindet.

Putin kündigte an, er werde eine "stabile Entwicklung" Russlands sowie die "Einheit und Unabhängigkeit des Landes" gewährleisten. "Nur wir selbst werden das Schicksal Russlands bestimmen, zum Wohle der heutigen und zukünftigen Generationen", sagte Putin. Seine Amtseinführung erfolgte zwei Tage vor der Militärparade zur Feier des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. 

Die Witwe des im Februar in Haft gestorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny übte scharfe Kritik am russischen Präsidenten. Mit Putin an der Spitze werde das Land "keinen Frieden, keine Entwicklung und keine Freiheit" erleben, sagte Julia Nawalnaja in einer Videobotschaft. 

Am Montag hatte Russland seinen Ton gegenüber dem Westen verschärft und Atomwaffenübungen nahe der Ukraine angeordnet. Der Kreml begründete dies mit Äußerungen westlicher Politiker zu einem möglichen Einsatz von Truppen in der Ukraine und bezog sich dabei insbesondere auf den französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

In seiner Rede am Dienstag äußerte Putin seine Bereitschaft zum "Dialog" mit den westlichen Ländern. "Eine Diskussion über Fragen der Sicherheit und der strategischen Stabilität ist möglich (...), aber nur auf Augenhöhe und unter Wahrung der Interessen aller Beteiligten", sagte der Kreml-Chef.

Weitere Meldungen

Präsidentschaftswahl in Dominikanischer Republik - Amtsinhaber klarer Favorit

Im Karibikstaat Dominikanische Republik hat am Sonntag die Präsidentenwahl begonnen. Als klarer Favorit galt Amtsinhaber Luis Abinader, der nicht zuletzt wegen seiner harten

Mehr
FDP-Fraktionsvize: Der Acht-Stunden-Tag ist ein fossiles Dogma

FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler hat sich für die Abschaffung des Acht-Stunden-Tags ausgesprochen und flexiblere Ansätze gefordert. "Wir sollten die Tageshöchstarbeitszeiten

Mehr
IW: Dexit würde 690 Milliarden Euro und Millionen Jobs kosten

Ein Austritt Deutschlands aus der EU - der sogenannte Dexit - würde nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Millionen Arbeitsplätze kosten und den Wohlstand

Mehr

Top Meldungen

Wirtschaftsweise Schnitzer warnt wegen Grimms Posten vor Glaubwürdigkeitsverlust

Die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen sorgt sich angesichts der Berufung des Gremiummitglieds Veronika Grimm in den Aufsichtsrat von Siemens Energy um die

Mehr
Studie: Dexit würde 690 Milliarden Euro kosten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ein Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union würde nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) enorme Kosten für die

Mehr
FDP fordert Abschaffung von Tageshöchstarbeitszeiten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die FDP drängt darauf, im geplanten Wirtschaftswende-Paket der Ampelkoalition die Abschaffung des sogenannten "Acht-Stunden-Tages"

Mehr