Politik

Taiwans designierter Präsident bekräftigt Entschlossenheit gegenüber China

  • AFP - 25. April 2024, 10:09 Uhr
Bild vergrößern: Taiwans designierter Präsident bekräftigt Entschlossenheit gegenüber China
Taiwans designierter Staatschef Lai Ching-te
Bild: AFP

Gut drei Monate nach der Präsidentschaftswahl in Taiwan hat der designierte Staatschef Lai Ching-te sein Kabinett ernannt und die Entschlossenheit seines Lands gegenüber China bekräftigt. Taiwan stehe vor 'nie dagewesenen Herausforderungen', sagte Lai.

Gut drei Monate nach der Präsidentschaftswahl in Taiwan hat der designierte neue Staatschef Lai Ching-te sein Kabinett ernannt und die Entschlossenheit seines Lands gegenüber China bekräftigt. "Angesichts des Aufstiegs des Autoritarismus und des zunehmenden Drucks Chinas" müssten die mit der nationalen Sicherheit betrauten Menschen "die Pflicht übernehmen, unser Land zu verteidigen", sagte der Unabhängigkeitsbefürworter Lai am Donnerstag in Taipeh. Taiwan stehe vor "nie dagewesenen Herausforderungen", sagte Lai weiter.

Zu den Schlüsselpositionen des neuen Kabinetts zählen die des Außenministers und des Verteidigungsministers. Neuer Chefdiplomat wird der derzeitige Generalsekretär im Präsidialamt, Lin Chia-lung. Die Zuständigkeit für die Streitkräfte erhält Wellington Koo, bislang Chef des taiwanischen Sicherheitsrats. 

Zur Strategie gegenüber China sagte Koo: "Unser vorrangiges Ziel ist es, die Berechnungen der anderen Seite der Meerenge zu erschweren und Chinas Zeitplan für mögliche rücksichtslose Militäraktionen ständig zu verschieben, um die Stabilität in der Straße von Taiwan zu erhalten."

In den USA, dem wichtigsten Partner Taiwans, hatte der Kongress in dieser Woche mit einem Hilfspaket für die Ukraine und Israel auch weitere militärische Unterstützung für Taiwan verabschiedet. Ein Sprecher des taiwanischen Außenministeriums dankte den USA hierfür und sagte am Donnerstag, die "internationale Besorgnis" habe gezeigt, dass die Lage in der Straße von Taiwan, anders als von Peking behauptet, "absolut keine innere Angelegenheit Chinas" sei.

Seit der taiwanischen Präsidentschaftswahl Mitte Januar sind die Beziehungen zwischen Peking und Taipeh besonders angespannt. Die chinesische Regierung stuft den gewählten Präsidenten Lai als "Separatisten" ein. Lai soll das Amt von der bisherigen Staatschefin Tsai Ing-wen im Mai übernehmen.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll, notfalls mit militärischer Gewalt. Die Drohgebärden der Volksrepublik gegenüber Taiwan haben in den vergangenen Monaten zugenommen - unter anderem durch chinesische Großmanöver vor der Insel. Die USA unterstützen eine Unabhängigkeit Taiwans zwar nicht, lehnen aber eine gewaltsame Eingliederung durch China ab. 

Weitere Meldungen

Baerbock besucht Inselstaat Fidschi zum Abschluss von Pazifik-Reise

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) besucht zum Abschluss ihrer Pazifik-Reise am Sonntag den Inselstaat Fidschi. Es ist der erste Besuch einer deutschen

Mehr
CDU-Gremien tagen vor Bundesparteitag

Bei der CDU kommen am Sonntagnachmittag in Berlin Präsidium (14.00 Uhr) und Bundesvorstand (16.00 Uhr) zusammen, um den Montag beginnenden Parteitag vorzubereiten. Der

Mehr
Togos Regierungspartei gewinnt nach umstrittener Verfassungsreform Parlamentswahl

In Togo hat die Regierungspartei wenige Wochen nach einer umstrittenen Verfassungsreform die Parlamentswahl gewonnen. Die Partei Union für die Republik (Unir) von Präsident Faure

Mehr

Top Meldungen

Offizielle Zahlen: Deutsche Infrastruktur verfällt immer weiter

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Verfall der Infrastruktur in Deutschland ist schneller als das Tempo bei der Sanierung, so dass die Zahl der maroden Straßen,

Mehr
Linke will "Dönerpreisbremse"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Angesichts hoher Lebensmittelpreise fordert die Linke eine "Dönerpreisbremse". Das geht aus einem Vorstandspapier hervor, das die

Mehr
Dschihadisten-Angriff in Mosambik: Ermittlungen gegen TotalEnergies in Frankreich

Mehr als drei Jahre nach einem Dschihadisten-Angriff in Mosambik mit hunderten Toten hat die französische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Energiekonzern

Mehr